Schnecken können im Gewächshaus, Folientunnel oder Frühbeet verheerende Schäden verursachen.
Insbesondere Jungpflanzen und geschwächte Pflanzen sind anfällig für Schneckenfraß.
In diesem Artikel erfahrt Ihr:
- Wie man Schnecken den Weg ins Treibhaus versperrt.
- Welcher Mulch Schnecken abschrecken kann.
- Wie Ihr Schneckenbefall vorbeugt und verhindert, dass neue Schnecken einwandern.
Inhaltsverzeichnis
Wie kommen Schnecken ins Gewächshaus?
Um Schneckenbefall vorzubeugen, stellt sich zunächst die Frage, wie und warum Gehäuse- und Nacktschnecken ins Innere eines Gewächshauses gelangen.
Zunächst gibt es den offensichtlichen Weg durch die Türen und Fenster.
Diese Zugänge können verschiedene Schneckenbarrieren versperren – mehr dazu gleich.
Zudem kann es vorkommen, dass Mini-Schnecken oder Schneckeneier in Gewächshäuser eingeschleppt werden, die sich dann zu einer Schneckenplage entwickeln können.
Durch Anlocken
Da Schnecken ausgezeichnet Gerüche wahrnehmen und lokalisieren können, werden sie in der Regel durch Pflanzendüfte in Gewächshäuser gelockt.
Vor allem schwache Pflanzen verströmen Duftstoffe, die Schnecken aus einem großen Umkreis anziehen können.
Dies sind zum Beispiel junge und frisch ins Beet gepflanzte Setzlinge oder auch welkende Beikräuter, die gejätet und im Gewächshaus liegen gelassen werden.
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Zudem gibt es einige Gemüse, Kräuter und Blumen, die Schnecken anlocken. Dazu zählen etwa Salate, Kohlpflanzen, Paprika oder Kohlrabi.
Wer diese Pflanzen anbaut, muss immer wieder damit rechnen, dass auch Schnecken ins Gewächshaus kommen.
Durch Einschleppen
Das Einschleppen kann zum Beispiel passieren, wenn neue Erde oder Kompost ins Gewächshaus eingebracht wird.
Besonders im Kompost können sich kleine Schnecken oder ihre Eier verstecken.
Daher gilt es, Kompost vorher zu kontrollieren und fein durchzusieben.
Dabei fallen dann große und kleine Schnecken sowie ihre stecknadelgroßen Eier ins Auge und können aussortiert werden.
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Manchmal kann es auch vorkommen, dass Schnecken über Pflanzen ins Gewächshaus gelangen, etwa über im Gartenmarkt gekaufte Vorzuchten.
Also gilt es, Wurzelballen und Pflanzen zu kontrollieren, bevor sie in ein Gewächshaus, Frühbeet oder einen Folientunnel gepflanzt werden.
Zugang blockieren
Es gibt eine ganze Reihe von Hausmitteln und mechanischen Barrieren, um Schnecken den Zugang zum Gewächshaus zu verwehren.
Zudem lassen sich auch einzelne Pflanzen gezielt durch Schutzringe absichern, wenn sie von Schneckenbefall betroffen sind.
Auch der Eingangsbereich kann mit Schneckenzaun geschützt werden.
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Abwehrende Mulchmaterialien
Es gibt auch einige Mittel, die nicht nur Schnecken fernhalten können, sondern gleichzeitig auch als Mulch und Dünger dienen.
Oft empfohlen werden Eierschalen oder Kaffeesatz, doch beide Hausmittel haben sich in Praxistests als nur wenig oder gar nicht effektiv erwiesen.
Allerdings gibt es zahlreiche Methoden, die eine hohe Wirksamkeit gezeigt haben.
Schafwolle
Allen voran ist Schafwolle ein Hausmittel gegen Schnecken.
Denn können Wolle oder Schafwollpellets gegen Regen geschützt ausgebracht werden, sind sie überaus wirksam.
In Tests hat frische Schurwolle Schnecken zu 100 % abwehren können. Mehr zum Thema hier: Schafwolle gegen Schnecken.
Schafwolle dient zudem als Langzeitdünger und stärkt somit das Pflanzenwachstum.
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Zimt
Auch Zimt hat sich als sehr wirksam erwiesen. Verwendet wird dazu fein gemahlenes Zimtpulver.
Wenn das Pulver nicht nass wird, kann es ebenfalls einen Großteil der Schnecken abschrecken.
Daher eignet es sich gut für den Einsatz in überdachten Bereichen:
Video: Zimt gegen Schnecken | Praxistest
Minze
Getrocknete Minzblätter haben in Versuchen ebenfalls einen abschreckenden Effekt auf Schnecken gezeigt.
Der wesentliche Vorteil dieser Methode ist, dass Minzen einfach im Garten angebaut werden können.
Die geernteten Blätter können dann direkt um bedrohte Pflanzen gestreut werden, ohne dass man etwas kaufen muss.
Das macht dieses Mittel besonders kostengünstig und umweltfreundlich: Minze gegen Schnecken im Test.
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Austrocknende Stoffe
Schnecken verlieren beim Kriechen über trockenen Untergrund viel Flüssigkeit.
Daher vermeiden sie es, sich allzu lange darüber hinwegzubewegen.
Im Freiland werden diese Mittel jedoch durch Regen oder Wind schnell unwirksam, was im Gewächshaus nicht der Fall ist.
Daher eignen sie sich hier, um einzelne Pflanzen oder ganze Beete zu schützen. Dazu zählen etwa Steinmehl, Gartenkalk oder Asche.
Beim Einsatz von Asche gilt es jedoch nur reine Holzasche zu verwenden, da sie sonst Schwermetalle enthalten kann.
Steinmehl wird im Handel häufig als Urgesteinsmehl verkauft und als Pflanzenstärkungsmittel empfohlen, denn es enthält wichtige Mineralien und Spurenelemente.
Damit trägt es zur Bodengesundheit bei. Gleiches gilt ebenfalls für Gartenkalk und Asche.
Alle diese Materialien können als Ring um Pflanzen herum oder an Eingängen zum Gewächshaus ausgestreut werden.
Die Barrieren sollten mindestens 10 bis 15 cm breit sein, um Schnecken fernzuhalten.
Mehr Infos hier:
Kupfer gegen Schnecken
Nacktschnecken kriechen sehr ungern über Kupfer. Daher kann Kupferband als Schutzstreifen um Türen und Fenstern herum angebracht werden.
Es gibt selbstklebendes Kupferband, das auf allen glatten Oberflächen einfach befestigt werden kann.
Eine Kupferbarriere sollte mindestens 5 cm breit sein – besser noch 7 bis 10 cm, um eine hohe Wirksamkeit zu gewährleisten.
Vorteile von Kupferband sind, dass es lange Zeit wirksam bleibt und günstig ist – rund 1 € pro Meter.
Zwar wird nicht jede Schnecke dadurch abgeschreckt – doch über 90 %.
Somit kann der Schneckendruck deutlich minimiert werden. Mehr dazu hier: Kupfer gegen Schnecken im Test.
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Mechanische Barrieren
Vor rund 50 Jahren haben Tüftler herausgefunden, dass abgewinkelte Bleche zur Schneckenabwehr dienen.
Als »Schneckenzaun« sind heute verschiedene Produkte im Handel erhältlich.
Die Zäune bestehen aus verzinktem Metallblech, dessen Kante doppelt umgebogen/abgeknickt ist.
Schneckenzäune aus Metall halten durch ihre Feuerverzinkung 10 bis 30 Jahre – auch beim Einsatz im Freien.
Mehr dazu hier: Schneckenzaun im Test.
Das Prinzip der umgeknickten Kante machen sich auch Schneckenkragen zunutze. Sie sind so gebaut, dass man einzelne Pflanzen damit schützen kann.
Bei Schneckenkragen ist die Kante zwar nur einmal umgebogen, was die Wirksamkeit etwas verringert, doch sie sind dennoch nützlich gegen Schnecken: Schneckenkragen richtig anwenden.
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Elektrozaun
Eine weitere überaus wirksame Abwehr bieten elektrische Schneckenzäune.
Denn wie alle Tiere mögen auch Schnecken keinen Stromschlag bekommen.
Diese Zäune arbeiten mit 6 bis 12 Volt Spannung und können auch mit einfachen Mitteln selber gebaut werden.
Mehr dazu hier: Elektrischer Schneckenzaun.
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Schnexagon
Schließlich gibt es auch noch einen Schutzanstrich, mit dem Schnecken abgewehrt werden können.
Vertrieben wird dieser Anti-Schnecken-Anstrich unter dem Namen »Schnexagon«.
In Versuchen hat sich eine hohe Wirksamkeit gezeigt: Schnexagon im Test.
Video: Schnexagon im Praxistest
Schnecken können nicht über Schnexagon kriechen, da sie auf dem bestrichenen Untergrund keinen Halt mehr finden.
Daher ist dieses Mittel besonders geeignet, um Eingänge zum Gewächshaus zu verschließen.
Allerdings muss abhängig von der Witterung alle paar Monate nachgestrichen werden.
Denn durch Regen und Sonneneinstrahlung verliert der Anstrich mit der Zeit seine Wirkung.
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Weitere Schneckenabwehr-Tipps
Boden trocken halten
Um Schnecken das Dasein im Gewächshaus schwer zu machen, gilt es, darauf zu achten, dass der Boden vor allem nachts nicht allzu feucht ist.
Daher ist es ratsam, ein Treibhaus nicht abends, sondern morgens oder früh am Nachmittag zu bewässern.
Um die Trockenheit zu steuern, können Bewässerungssysteme mit unterirdischen Schläuchen verwendet werden.
Auch Gießringe haben sich bewährt, um nur dort Wasser auszubringen, wo es wirklich gebraucht wird.
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Schneckenfallen selber bauen
Wenn sich bereits viele Schnecken im Gewächshaus befinden, ist es möglich, sie in selbst gemachte »Schneckenfallen« zu locken.
Dafür werden dunkle, feuchte Anziehungspunkte geschaffen, unter denen sie sich tagsüber verkriechen.
Gut eignen sich Pflanzkübel-Untersetzer aus Terracotta, alte Teller, Rindenstücke oder Holzbretter.
Bitte keine Bierfallen verwenden, da Bierhefe Schnecken aus einem großen Umkreis anlockt.
Außerdem sterben im Bier auch viele Nützlinge, unter anderem Laufkäfer.
Resistente Pflanzen kultivieren
Nicht alle Pflanzen stehen auf dem Speiseplan von Schnecken.
Es gibt einige, die besonders anfällig sind und andere, die eine natürliche Resistenz gegen Schnecken aufweisen.
Dies kann bei der Sortenwahl berücksichtigt werden:
Schneckenresistente Pflanzen: Kräuter und Gemüse.
Schneckenresistente Blumen: Stauden und Einjährige.
Opferpflanzen anbieten
Ein weiteres Mittel kann es sein, Schnecken mit ihren Lieblingspflanzen vom Gemüse abzulenken.
Dafür können kleine Opferbeete angelegt werden, mit Pflanzen, die Schnecken gern fressen.
Dazu eignen sich zum Beispiel Tagetes/Studentenblumen, die zudem gegen schädliche Nematoden wirken.
In der heißen Phase, nach dem Auspflanzen der Vorzucht, können auch Beikraut- und Salatblätter neben den Jungpflanzen ausgelegt werden.
Die welken Blätter lenken Schnecken dann gezielt von den Setzlingen ab.
Fazit
Die hier vorgestellten Mittel bieten viele Möglichkeiten, Schnecken aus Gewächshäusern fernzuhalten und Pflanzen gezielt zu schützen.
Am besten kombiniert Ihr einige der Methoden, um einen hohen Grad an Abwehr zu gewährleisten.
Zwar gelingt es selten, die natürlichen Feinde von Schnecken ins Gewächshaus zu locken, doch dies ist in der Umgebung durchaus möglich.
Daher lohnt es sich in jedem Nutzgarten, wenn Laufkäfer, Tigerschnegel, Amphibien oder Vögel angesiedelt werden:
Garten insektenfreundlich gestalten.
Mittelübersicht
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| Was hilft gegen Schnecken im Garten? | Schneckenabwehr: Verschiedene Mittel im Test |
Empfehlungen | Friedlicher Schneckenschutz
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Achtsamer Konsum: Bitte kaufen Sie nur, was Sie oder Ihr Garten wirklich brauchen.
Mehr Nützlinge in den Garten locken
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