Ihr wissenschaftlicher Name lautet „Arion Vulgaris“.
Besser bekannt ist die rotbraune Nacktschnecke unter dem Namen: Spanische Wegschnecke.
Da die Schnecken jedoch gar nicht aus Spanien stammen, wird sie immer häufiger „Kapuzinerschnecke“ genannt.
Weitere Namen sind „Große Wegschnecke“, „Gartenwegschnecke“ oder „Lusitanische Wegschnecke“.
Diese Nacktschneckenart ist eng verwandt mit der Roten und der Schwarzen Wegschnecke und kann sich sogar mit ihnen paaren.
Die drei Arten lassen sich deshalb nur schwer voneinander unterscheiden.
Denn die Farbe allein ist kein eindeutiges Erkennungsmerkmal.
Manchmal wird sogar bezweifelt, dass es sich um drei verschiedene Arten handelt.
Hier die möglichen Färbungen der Schwarzen Wegschnecke (Arion Ater):
Damit wird deutlich: Wegschnecken lassen sich anhand der Farbe nicht eindeutig unterscheiden.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale zur Erkennung
Spanische Wegschnecken werden bis zu 15cm lang und sind in ihrer Farbe sehr variabel. Am verbreitetsten ist eine braune bis rötliche Färbung.
Es kommen aber auch hellgelbe bis schwarze Exemplare vor.
Deshalb sind die Kapuzinierschnecken nur von Fachleuten von den Roten Wegschnecken (Arion Rufus) und Schwarzen Wegschnecken (Arion Ater) Wegschnecken zu unterscheiden.
Alle drei Arten zählen zu den Großen Wegschnecken.
Der Unterschied soll am Geschlechtsapparat und durch Gentests erkennbar sein.
Die drei Wegschneckenarten können sich auch untereinander paaren, was eine eindeutige Trennung der Arten weiter erschwert.
Jedoch zeigen sich Rote und Schwarze Wegschnecken vor allem in Wäldern.
Seltener findet man sie in heimischen Gärten, in denen sich die Spanische Wegschnecke besonders gern aufhält.
Also: Wenn man auf eine rotbraune Nacktschnecke im Garten trifft, ist es sehr wahrscheinlich eine Spanische Wegschnecke.
Ein eindeutiges Unterscheidungskriterium zur Gruppe der Schnegel – eine andere Nacktschneckenart – ist die Fähigkeit der Wegschnecken sich zusammenzurollen.
Die Schnegel können dies nicht. Sie ziehen sich zwar zusammen aber ohne sich einzurollen.
Mehr zum Thema hier: Schnecken im Garten.
Hier der vielleicht bekannteste Schnegel – der Tigerschnegel (Limax Maximus):

Verbreitung
Die Ausbreitung dieser Schnecken über den europäischen Kontinent ist noch immer Teil der Forschung und nicht eindeutig geklärt.
Doch eine Meinung hat sich eindeutig als falsch heraus gestellt:
Es wurde wissenschaftlich widerlegt, dass die Spanische Wegschnecke in den 1960er Jahren mit Salaten aus Spanien eingeschleppt wurde.

Neue Untersuchungen haben gezeigt, dass die Spanische Wegschnecke in Spanien erst seit kurzem vorkommt.
Gentests haben außerdem ergeben, dass die Wegschnecken ursprünglich aus Zentraleuropa stammen (vgl. Pfenninger et al. 2014)
Seit der Mitte des 20sten Jahrhunderts breitet sich diese Art auf dem ganzen europäischen Kontinent aus – unter Mitwirkung des Menschen.
Erste dokumentierte Sichtungen stammen aus England (1954), Frankreich (1955) und der Schweiz (1956).
In Deutschland wird das erste Mal 1969 ein Exemplar auf der Nordseite des Rheins bei Basel gesichtet.
Diese Sichtungen lassen jedoch keine Rückschlüsse auf die wirkliche Herkunft und Ausbreitung zu.
Seit den 1990er Jahren kam es zu einer starken Ausbreitung über den ganzen Kontinent, die ohne indirekte Hilfe des Menschen nicht möglich gewesen wäre.
Es wird vermutet, dass die Schnecken mittels Gartenerde über Europa verbreitet wurden.
(Also nächstes Mal einen gekauften Sack Erde genau überprüfen, vielleicht verstecken sich Schneckeneier darin. Auch gekaufte Topfpflanzen sollte man kontrollieren.)
Wahrscheinlich wurde die Ausbreitung auch durch den Klimawandel und zunehmend milde Winter begünstigt.

Ernährung
Die Spanische Wegschnecke (Kapuzinerschnecke) frisst vor allem geschwächte frische Pflanzen und Aas.
Wilde Pflanzen werden meist verschmäht, wenn zarte Zuchtpflanzen zur Auswahl stehen.
Denn die wilden Pflanzen enthalten noch schützende Stoffe, die den Schnecken nicht schmecken.
Auch den Menschen schmecken diese Stoffe oft nicht, weshalb sie gezielt herausgezüchtet wurden.
Diese Wegschnecken haben offenbar einen sehr ähnlichen Geschmack wie viele Menschen, was erklärt, warum sie es besonders auf die Kulturpflanzen abgesehen haben.
Mehr Infos hier: Welche Pflanzen fressen Schnecken gern?

Aktivität
Die Tiere sind grundsätzlich nachtaktiv und verstecken sich bei sonnigem und trockenem Wetter an feuchten schattigen Orten.
Dadurch schützen sie sich gegen Feinde und vor dem Austrocknen.
Nur bei feuchtem Wetter werden sie auch tagsüber angetroffen.
Je größer ein Tier ist, desto aktiver und trockenheitsresistenter ist es.
Es wird davon ausgegangen, dass eine Schnecke pro Nacht ca. 25 Meter zurücklegen kann.
Die Schnecken bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von rund 3 Metern pro Stunde.
Also reicht es nicht sie nach dem Sammeln einfach über den Zaun zu werfen oder 100m entfernt wieder auszusetzen.
Sie sollten mindestens 1000m weit weggebracht werden. Dann bräuchten sie mindestens einen Monat, um wieder zurückzukehren.
Auf lange Sicht ist zu empfehlen, sie noch weiter weg zu bringen.
Am besten über einen Fluss oder Bachlauf, den sie nicht überwinden können. Optimal wäre eine Insel.

Fortpflanzung
Die Wegschnecken sind wie alle Schnecken Zwitter, das heißt sie besitzen beide Geschlechter und können sich in Extremfällen auch selbst befruchten.
Eine Kapuzinerschnecke legt bis zu 500 Eier in Gelege mit bis zu 225 Stück.
Nachdem sie ihre Eier abgelegt hat, stirbt sie meist bald, denn die Art soll normalerweise nur einen Fortpflanzungszyklus haben.
Die Eier werden an feuchten und dunklen Orten abgelegt, um sie vor Feinden und der Witterung bestmöglich zu schützen.
Oftmals sind sie im Schutze eines Strauchs oder Busches abgelegt.

Manchmal findet man die weißen Schneckeneier auch in Hohlräumen unter Steinen, Vlies oder Totholz.
Im Herbst oder Frühjahr lohnt es sich, hier einmal genauer nachzuschauen und die Gelege ans Licht zu bringen, wo sie Beute für Vögeln und andere hungrige Nützlinge sind.
Die Jungtiere schlüpfen abhängig von der Wetterlage nach einigen Wochen mal schneller mal langsamer.
Die Schneckeneier können auch wie die ausgewachsenen Tiere den Winter überdauern und dann im Frühling schlüpfen.
Was kann man tun?
Die Schnecken können sich unter günstigen Bedingungen explosionsartig vermehren und zur Plage werden.
Was kann man tun gegen diesen Schädling?
Sofortmaßnahmen gegen Schnecken:
- Einen Schneckenzaun installieren.
- Einzelne Pflanzen mit Schneckenkragen schützen.
- Eingänge von Gewächshäusern mit Schnexagon schützen.
- Einzelne Pflanzgefäße mit Kupfer gegen Schnecken absichern.
- Schneckenfallen aufstellen. Auf keinen Fall Bierfallen nutzen.
- Hochbeete durch elektrischen Schneckenzaun schützen.
- Mit Schafwolle gegen Schnecken mulchen.
Präventive Maßnahmen:
- Ursachenbekämpfung: Die Ursachen der Schneckenplage erkennen und angemessen entgegenwirken.
- Pflanzen, die die Schnecken mögen nicht mehr anbauen und gezielt nur noch Pflanzen die Spanische Wegschnecken ungern fressen anpflanzen.
- Natürliche Feinde der Wegschnecken anlocken und fördern
Die wirksamsten Mittel habe ich hier zusammengestellt: Hausmittel gegen Schnecken
Falsche Mittel
Die gewaltsame Schneckenbekämpfung kann nur die Symptome lindern. Oft schadet man damit auch den natürlichen Feinden der Schnecken und das hat negative langfristige Auswirkungen.
Ebenso wie Bierfallen ist auch Schneckenkorn kein gutes Mittel gegen Schnecken.
Beide Maßnahmen durch enthaltene Lockstoffe noch mehr Schnecken anziehen.
Außerdem ist Schneckenkorn ein Gift, dass für Haustiere und Kinder gefährlich ist.
Doch das sind nicht die einzigen Gründe warum Schneckenkorn einer langfristigen Lösung im Wege steht.
Mehr Infos hier: Die Gefahren von Schneckenkorn.
Schneckenfeinde ansiedeln
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Igel im Garten ansiedeln. | Insekten im Garten fördern. | Singvögel in den Garten locken. |
Biodiversität fördern: Empfehlungen
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Mehr Informationen zu einzelnen Maßnahmen findet man auch über das Hauptmenü.
Was kann man gegen Schnecken tun? Überblick:
- Die Fressfeinde der Schnecke in den Garten locken: Natürliche Feinde der Wegschnecke ansiedeln.
- Mit Schneckenkragen einzelne besonders bedrohte Pflanzen schützen.
- Eingefasste Beete oder Treibhäuser mit Schutzanstrich schützen.
- Beete durch einen Schneckenzaun vor eindringenden Schnecken schützen.
Umweltfreundlicher Schneckenschutz
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Hausmittel gegen Schnecken im Garten | Schneckenabwehr im Test |
Weitere Methoden der Schneckenabwehr
- Mit Kupfer gegen Schnecken vorgehen.
- Schnecken mit Schneckenzaun aussperren.
- Schnexagon: der neue Schneckenschutzanstrich.
Friedlicher Schneckenschutz
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Stand: 22. Dezember 2020
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