Es gibt eine ganze Reihe von Amphibien und Reptilien, die auch Schnecken und deren Eier verspeisen, wenn sie die Gelegenheit dazu haben.
Dazu zählen allen voran Kröten, Molche, Frösche und Eidechsen.
Viele dieser Tiere sind vom Aussterben bedroht und stehen unter Naturschutz.
Daher ist es doppelt sinnvoll, ihnen im Garten Plätze zum Leben anzubieten.
Das Aussetzen von nicht heimischen Arten ist hingegen verboten und daher keine gute Idee.
Doch man kann im Garten günstige Bedingungen schaffen, sodass sich diese Tiere wohlfühlen und ganz von allein in den Garten zurückfinden.
Wohnt man jedoch eingekesselt, kann man beim örtlichen NABU fragen, ob es möglich wäre, heimische Arten einzufangen und im Garten anzusiedeln.
Dafür müssen dann allerdings die richtigen Voraussetzungen erfüllt sein.
Inhaltsverzeichnis
Welche Amphibien/Reptilien fressen Schnecken?
Besonders gute Schneckenjäger sind Kröten.
Diese Tiere sind zwar nicht besonders schön und einige Menschen ekeln sich vor ihnen. Doch als Schneckenbekämpfer sind sie eine große Hilfe.
Ganz nebenbei fangen sie auch noch Mücken, wodurch sie doppelt nützlich sind.
In unseren Breiten am weitesten verbreitet sind Erdkröten. Doch auch Kreuz- und Knoblauchkröten können vorkommen.
Video: Kröte frisst Schnecke
Besonders selten sind Wechsel- und Geburtshelferkröten; wenn man diese auf seinem Grundstück hat, dann kann man wirklich froh sein.
Außerdem fressen Blindschleichen Schnecken. Sie sind keine Schlangen, wie oft fälschlicherweise angenommen wird, sondern zählen zu den Echsen.
Doch auch Schlagen fressen Nacktschnecken, wie man im folgenden Video sehen kann.
Video: Schlange frisst Schnecke
Hinzu kommen dann noch verschiedene Frösche, Eidechsen und Salamander, die gelegentlich Nacktschnecken fressen.
Video: Frosch frisst Schnecke
Für Molche, Echsen und Frösche kommen jedoch vor allem kleine, junge Nacktschnecken als Nahrung infrage.
Ausgewachsene Schnecken können sie meist nicht mehr fressen.
Dennoch helfen Sie mit, die Vermehrung und Ausbreitung von Schnecken im Garten zu drosseln.
Video: Feuersalamander frisst Nacktschnecke
Wie macht man den Garten für Molche, Kröten, usw. attraktiv?
Gefahren für Amphibien/Reptilien erkennen und ausschalten
Man kann seinen Teich sehr attraktiv für Amphibien gestalten, doch wenn auf die Gefahren für die Tiere keine Rücksicht genommen wird, werden sie sich nicht auf Dauer im Garten aufhalten.
Eine große Gefahr sind etwa Fallen, in die sie tappen können und aus denen sie dann nicht mehr herauskommen.
Gefahrenpunkte
Die typischen Gefahrenpunkte sind:
- Kellertreppen
- Kellerfensterschächte
- Dolen
- Baugruben
- Sickerschächte
- Straßen.
Diese Gefahren kann man entschärfen, indem man sie sicher abdeckt oder Ausstiegshilfen anbietet.
Einen Fensterschacht kann man mit feinmaschigem Gitter oder Draht abdecken oder man legt ein Brett so hinein, dass die Tiere wieder hinausfinden können.
Bei einer Treppe kann man mit Ziegelsteinen die Stufenhöhe verringern, sodass Kröten oder Frösche wieder hinaushüpfen können.
Den Zugang zu Straßen kann man durch Zäune oder Mauern erschweren.
Alle diese Mittel sind eine große Hilfe für die Tiere.
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Pestizide
Eine weitere Gefahr für Amphibien und Reptilien sind Pflanzenschutzmittel (Pestizide).
Herbizide, Fungizide oder Insektizide können auch diesen empfindlichen Tieren großen Schaden zufügen.
Daher sollte man nach Möglichkeit darauf verzichten und sich vor dem Einsatz gut über mögliche Gefahren und umweltschonende Alternativen informieren.
Wer mit Gift in das Ökosystem eingreift, löst damit manchmal eine Kettenreaktion aus, die dann an ungeahnter Stelle Folgeschäden verursachen kann.
Der Garten ist ein empfindliches System aus Pflanzen und Tieren und wenn dort kleine Veränderungen stattfinden, wirkt sich das auf das komplette System aus.
Deshalb sind Gifte eine große Gefahr; und dass heute in vielen Gärten vermehrt Schneckenplagen vorkommen, liegt oftmals am Einsatz von Umweltgiften.
Feinde
Amphibien sind sehr empfindliche Tiere, daher ist es wichtig sie möglichst in Ruhe zu lassen.
Vor Haustieren wie Hunden und Katzen sollten sie – wenn möglich – geschützt werden; und es gilt, ihnen Rückzugsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen, damit sie sich bei Gefahr schnell in Sicherheit bringen können.
Auch Kleinkinder sind eine Gefahr für die Tiere. Nicht nur der Lärm kann sie verschrecken, auch könnten die Kinder sie als Spielzeug missbrauchen.
Daher sollte man Kinder früh darauf ansprechen und ihnen möglichst genau erklären, warum sie die scheuen Tiere besser in Frieden lassen.
Gartenteich amphibienfreundlich anlegen
Amphibien sind Tiere, die einen Teil ihres Lebens im Wasser und einen Teil an Land verbringen.
Daher sind sie auf Wasser angewiesen. Deshalb ist ein Gartenteich immer eine erste gute Wahl. Viele Frösche benötigen einen Teich, um überleben zu können.
Ein Gartenteich sollte – wenn möglich – nicht kleiner als 20 Quadratmeter sein.
Er sollte an einer sonnigen bis halbschattigen Stelle angelegt werden und relativ nährstoffarm sein, jedoch nicht sauer.
Viele Arten brauchen die Umgebung von heimischen Wasserpflanzen und reagieren nicht gut auf Wasserbewegungen.
Daher ist es ratsam, auf Springbrunnen und Fontänen im Teich zu verzichten.
Außerdem mögen es die Tiere, wenn der Teich in Stockwerken angelegt wird.
Das heißt, einige flache Stellen, die auch gut von außen zugänglich sind, leiten über in tiefere Bereiche, die im Winter eine Rückzugsmöglichkeit für Tiere und Pflanzen bieten.
Wie tief der Teich sein muss, um im Winter nicht komplett zuzufrieren, hängt von der Region und Lage ab.
Doch mit 1,5 Metern Tiefe kann eigentlich nichts passieren.
Normalerweise reichen schon 1,2 Meter; und wenn man keine Fische im Teich halten möchte, kommt man sogar mit noch weniger aus.
Auch Seerosen benötigen Teichtiefen von rund 80 Zentimetern.
Hält man auch Fische im Teich, sollte man darauf achten, dass diese nicht alle Amphibien auffressen.
Die meisten Fische fressen den Laich der Tiere, die sich dann einen anderen Platz suchen. Also Fische und Amphibien vertragen sich nicht gut.
Manchmal wird berichtet, dass sich Moderlieschen mit Molchen vertragen würden.
Doch zum Beispiel Goldfische und Karpfen sind erbarmungslos, wenn sie auf Amphibien und deren Laich treffen.
Also am besten vorher gut beraten: Denn es hängt natürlich auch von der Größe des Teiches ab, wie viele Tiere darin zusammenleben können.
Doch bei einem kleinen Teich sollte man sich besser entscheiden, ob man darin Fische oder Amphibien ansiedeln möchte.
Es ist natürlich auch möglich zwei Teiche anzulegen, dann haben alle ihren Lebensraum.
Da Fische jedoch nicht bei der Nacktschneckenplage helfen, empfiehlt es sich keine Fische in den Teich zu setzen.
Dann können sich Frösche, Molche und Kröten völlig ungestört vermehren und mithelfen, die Schneckenpopulation zu dezimieren.
Lebensräume am Land – Wilde Ecken
Da Amphibien nur einen Teil ihres Lebens im Wasser verbringen, ist es auch notwendig, am Land Unterschlüpfe anzubieten, an denen sie sich vor Feinden verstecken können.
Natürliche Unterschlüpfe sind Mauslöcher oder auch die Höhlen von Maulwürfen, Spalten, Fugen und Erdlöcher.
Doch da diese natürlichen Schlupfwinkel nicht überall gegeben sind, ist es nützlich den Tieren Orte anzubieten.
Steinhaufen
Ein Ort, an dem sich viele Tiere wohlfühlen, ist ein Steinhaufen mit Hohlräumen, in denen sie sich verstecken und überwintern können.
Insbesondere Eidechsen lieben einen Haufen Steine, der an einer sonnigen Stelle angelegt werden kann.
Dazu wird ein bisschen Erde ausgehoben, rund ein bis zwei Quadratmeter und etwa 80–100 cm tief.
Das Loch wird dann mit 10 cm Sand und Kies aufgefüllt, damit Regenwasser versickern kann.
Darauf werden dann 20–40 cm große Steine so platziert, dass möglichst viele Hohlräume entstehen.
Der Haufen sollte rund 1 und 1,5 Meter hoch sein und die schattige Seite kann mit Sand abgedeckt werden.
Mehr Infos hier: Steinhaufen im Garten anlegen.
Laub- und Asthaufen
Ein weiterer Ort, an dem sich viele Tiere besonders wohlfühlen, ist ein Haufen aus Ästen und Zweigen, der in einer abgeschiedenen Ecke des Gartens platziert werden kann.
Auch hierfür eignet sich ein sonniger Standort. Durchmesser von ein bis zwei Metern und eine Höhe von ein bis eineinhalb Metern sind ausreichend.
Diese Haufen können alle paar Jahre erneuert werden.
Daher ist es auch wichtig, Äste und Zweige wertzuschätzen und sie nicht im Herbst zu schreddern oder im Frühling auf dem Osterfeuer zu verbrennen.
Dafür sind sie viel zu wertvoll!
Hier einige Tipps, wie man trotzdem ein schönes Osterfeuer anlegen kann.
Video: Ast- und Steinhaufen anlegen
Hecken
Auch Hecken sind eine Oase für viele Tiere.
Dort finden sie einen Platz, der fast das ganze Jahr ungestört ist und ihnen Schutz vor Feinden bietet.
Für die Hecken sollten am besten einheimische Gehölze gewählt werden, da sich die Tiere darin am wohlsten fühlen.
Trockensteinmauer
Eine alte Trockensteinmauer ist für viele Tiere ein gern genommener Wohnort.
Denn sie bietet viele Hohlräume zum Verstecken und speichert die Wärme des Tages, was vielen wechselwarmen Tieren zugutekommt.
Doch der Aufbau einer Trockenmauer ist nicht ganz einfach, daher sollte man sich vorher gut informieren.
Sonst hat man daran keine Freude; denn die Mauer könnte einstürzen und zu einer Gefahr werden.
Blumenwiese
Eine kleine Blumenwiese anzulegen, ist nicht schwer und davon profitieren alle Tiere im Garten.
Daher ist das eine besonders empfehlenswerte Maßnahme!
Dadurch kann man den Artenreichtum im Garten explosionsartig steigern.
Das häufige Mähen der Rasenflächen lässt viele Teile des Gartens verarmen.
Denn Pflanzen und besonders Blüten sind der Grundstock vieler Nahrungsketten.
Davon profitieren zunächst die Insekten und dann alle weiteren Tiere, die sich wiederum von den Insekten ernähren.
Deshalb ist es wichtig, den Garten nicht allzu oft zu mähen und gewisse Stellen nur ein oder zweimal pro Jahr mit der Sense zu bearbeiten.
Fazit
Menschen haben den Insekten, Reptilien und Amphibien mit Gift und auch durch Ordnungsliebe sehr geschadet.
Doch mit einer kleinen Blumenwiese, einem Steinhaufen und vielleicht einem Gartenteich kann man vieles wiedergutmachen.
Der Garten wird es einem danken und die natürlichen Gleichgewichte können sich mit der Zeit wieder einstellen.
Den Tieren einen Unterschlupf zu bieten und auch für reichlich Nahrung zu sorgen, lässt die Artenvielfalt im Garten erblühen.
Wenn die Kröten, Eidechsen und Molche wieder zurück sind, helfen sie dabei, die Schnecken in Zaum zu halten.
Doch sie bereichern den Garten nicht nur dadurch, sondern ganz allgemein.
Ein artenreicher Garten ist ein gesunder Garten.
Die Basis ist: Eine reiche Pflanzenwelt und das Ansiedeln von Insekten.
Dann folgen nicht nur Amphibien, sondern auch Igel und Vögel finden wieder genügend Nahrung, um sich niederzulassen.
Damit sind dann alle Schneckenjäger vereint und helfen mit, Schneckenplagen langfristig und nachhaltig zu begrenzen.
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Beste Zusammenstellung über Schneckenabwehr die ich je gelesen habe. Danke.
Hervorragender Beitrag und einen wirklich schönen Blog hast du hier! Ich werde sicherlich öfter mal vorbeischauen! 🙂
Danke!