Hilft Kaffee gegen Schnecken? Hier ein Praxistest.
Im Experiment musste Kaffee zeigen, was er wirklich kann.

Inhaltsverzeichnis
Kaffee als Schneckenabwehr?
Kaffeesatz auf den Beeten und um die Pflanzen herum soll helfen, Schnecken abzuschrecken.
Wahrheit oder Mythos? Die Meinungen gehen weit auseinander.
Viele Gärtnerinnen berichten, dass Kaffeesatz auf ihren Beeten eine gute Hilfe sei. Bei anderen schädigen Schnecken hingegen trotzdem weiter die Pflanzen.
Auch der NABU berichtet von wissenschaftlichen Ergebnissen, die die Wirkung von Kaffee belegen sollen.
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Warum soll Kaffee gegen Schnecken wirken?
Tatsächlich hat eine Studie aus dem Jahr 2002 angeblich gezeigt, dass Kaffeekonzentrat Schnecken abschrecken und sogar töten kann.
Demnach wurden Schnecken ab einem Koffeinanteil von über 0,1 % abgeschreckt, was einem normal-starken Kaffee entspricht.
Eine 2%ige Koffein-Lösung soll Schnecken sogar getötet haben. Demnach ist es das Koffein, das den Schnecken zusetzt (Link zur Studie).
Andere Stimmen berichten zudem, dass allein schon der Geruch von Kaffee Schnecken abwehren kann.
Außerdem sollen Inhaltsstoffe im Kaffeesatz die Schleimproduktion anregen, was sie zusätzlich abschrecken würde.
Wie soll Kaffee angewendet werden?
Angewendet wird in der Regel getrockneter Kaffeesatz. Manchmal wird auch von Kaffeepulver gesprochen.
Kaffeesatz oder -pulver soll flächig auf den Beeten verteilt oder direkt als Schutzring um Pflanzen und Beete herum gestreut werden.
Zudem soll es möglicherweise wirksam sein, Pflanzen mit Kaffeelösung zu besprühen, um sie zu schützen.

Kaffee im Praxistest
Um der Wirkung von Kaffee auf den Grund zu gehen, habe ich zwei eigene Tests durchgeführt – mit Kaffeesatz und Kaffeepulver.
Test 1: Kaffeesatz
Dafür wurde frischer Kaffeesatz zunächst getrocknet und dann in einem Halbkreis ausgestreut.
Danach wurden 20 abgesammelte Schnecken ins Zentrum gesetzt.
Was dann passierte, zeigt die folgende Zeitrafferaufnahme:
Video: Kaffeesatz gegen Schnecken im Test
Man erkennt deutlich, wie einige Schnecken – trotz des staubtrockenen Kaffeesatzes – ohne zu zögern, darüber hinwegkrochen.
Allerdings kann man auch erkennen, dass andere Schnecken sofort zurückwichen oder umdrehten.
Jedoch ist nicht ersichtlich, dass bereits der Geruch des Kaffees die Schnecken abschrecken würde.
Auch die Behauptung, Koffein würde die Schnecken träge machen, hat sich nicht bewahrheitet.
Zwar ist zu erkennen, dass einige auf dem Kaffee etwas langsamer wurden. Doch das hat vermutlich eher daran gelegen, dass er extrem trocken war.
Andere größere Schnecken verringern ihre Geschwindigkeit nämlich gar nicht.
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Also der Versuch hat gezeigt, dass Kaffeesatz auf keinen Fall ein Allheilmittel ist.
Zwar kann eine leicht abschreckende Wirkung festgestellt werden, doch sie ist zu schwach, um Pflanzen langfristig zu schützen.
Die Nacktschnecken in diesem Versuch waren auch noch sehr jung und klein.
Es kann damit gerechnet werden, dass sie sich – einmal ausgewachsen – von einem Kaffee-Schutzwall noch weniger abhalten lassen.
Test 2: Kaffeepulver oder Kaffeemehl
Im frischen Kaffeepulver ist deutlich mehr Koffein als im bereits überbrühten Kaffeesatz.
Daher habe ich einen zweiten Test durchgeführt: mit Kaffeepulver – direkt aus der Packung.
Das Ergebnis zeigt das nächste Video.
Video: Kaffeepulver gegen Schnecken
Wieder zeigte sich, dass einige Schnecken zurückwichen und andere einfach darüber hinweggekrochen sind.
Also auch hier überwiegt die Ernüchterung.
Fraglich bleibt, ob vielleicht Kaffeekonzentrat als Fraßhemmer dienen kann, wenn man es direkt auf die Blätter sprüht.
Falls Ihr Erfahrungen mit der Anwendung von Kaffee gesammelt habt, hinterlasst bitte einen kurzen Kommentar. Herzlichen Dank dafür im Voraus!
Im folgenden Video sieht man, dass Zimt gegen Schnecken vielleicht eine gute Alternative zu Kaffee ist.
Video: Kaffeesatz, Minze, Tannennadeln, Brennnessel & Zimt im Feldversuch | Schweizer Rundfunk SRF
Kaffeetipp zum Thema:
Wie Ihr leckeren Espresso zubereitet, erfahrt Ihr beim befreundeten Blog der Kaffeeexperten von „barista-passione.de“.
Fazit
Die Versuche haben gezeigt, dass Kaffee zwar etwas abschreckt – doch sicher nicht ausreichend, um die Lieblingspflanzen der Schnecken zu schützen.
Besonders in einem großen Garten mit vielen Schnecken wird es allein mit Kaffee nicht gelingen, alle Schnecken zu vertreiben.
Außerdem ist zu erwarten, dass die Wirkung durch Regen und Nässe weiter deutlich nachlässt.
Schaden kann Kaffeesatz wahrscheinlich nicht, da z. B. Regenwürmer das Kaffeemehl gern verwerten.
Auch Pflanzen nehmen gern die enthaltenen Mineralien auf und einige Schnecken lassen sich damit auch abwehren.
Allerdings gibt es Hinweise darauf, dass Koffein das Pflanzenwachstum hemmen könnte.
Beim Besprühen der Pflanzen mit Kaffee ist die Wirksamkeit noch fraglich. Auch dies könnte den Pflanzen sogar schaden.
Wahrscheinlich sind andere Methoden eine günstigere Alternative, wie unter anderem Zimt, Opferbeete für Schnecken, Anbau resistenter Pflanzen oder Schneckenbarrieren.
Auf lange Sicht den sichersten Schutz bietet ein Schneckenzaun. Doch die Zäune aus Metall sind relativ teuer.
Kupferband ist günstiger und kann zum Beispiel nützen, um einzelne Kübel oder Hochbeete schneckensicher anzulegen.
Zudem ist es empfehlenswert, die natürlichen Feinde von Schnecken im Garten zu fördern und anzusiedeln.
Alternativen
Resistente Pflanzen kultivieren:
Kräuter und Gemüsepflanzen, die Schnecken ungern fressen.
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Mittelübersicht
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Was hilft gegen Schnecken im Garten? | Schneckenabwehr: Verschiedene Mittel im Test |
Wirksame Methoden im Fokus
::: Hochbeete und Kübel schützen: mit Kupfer gegen Schnecken. :::
::: Blumen- und Gemüsebeete absichern: mit Schneckenzaun oder Schneckenkragen. :::
::: Individuell einsetzbar: biologischer Schutzanstrich „Schnexagon“. :::
::: Gut im Gewächshaus: Schafwolle als Barriere und Langzeitdünger. :::
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Stand: 26. Februar 2023
Hast Du gefunden, wonach Du gesucht hast?
Falls nicht, melde Dich bitte kurz per Mail oder Kommentar.
Dann versuche ich, Dir zu helfen und den Artikel zu erweitern.
Vielen Dank – auch fürs Teilen und für eine gute Bewertung.
Schön, dass es Dich gibt!
Eine tolle Seite !!! mit vielen guten nützlichen Tipps ! absolut empfehlenswert!
Hallo Ulia,
vielen Dank für Deine Nachricht. Es freut mich sehr, dass Dir die Seite so gut gefällt.
Viel Erfolg beim Schneckenschutz und eine reiche Ernte wünscht,
Alex
Hallo Alex,
ich schaue mal wieder zufällig kurz vorbei und bin begeistert von Deiner Experimentierfreude 😉 Da wir nur eine Pressfilterkanne benutzen, verdünne ich den Kaffeesatz nur etwas mit Wasser, um die Kanne im Sommer gleich im Garten an den gefährdeten Pflanzen zu entleeren. Aber auch das Übergießen der Pflanzen schützt sie kaum. Ich sehr den Kaffee schon lange eher als Pflanzenstärkung. Aber schön, dass Du die Hausmittel so hinterfragst.
Liebe Grüße, frohe Festtage und mach in 2018 bitte weiter so!
Silke
Hallo Silke,
schön, wieder von Dir zu hören.
Definitiv sind fürs nächste Jahr neue Experimente geplant. Momentan bin ich gerade dabei die Seite auf Englisch zu übersetzen und dabei komme ich wieder auf neue Ideen für Tests und Versuche: slughelp.com
Vielleicht kann ich dann auch das Besprühen einmal ausprobieren, obwohl ich auch daran zweifle, dass es einen großen Effekt haben wird. Doch wie Du sagst als Pflanzenstärkung wirkt Kaffee sicher gut und auch die Regenwürmer freuen sich.
Auch für Dich eine gesegnete und schöne Zeit und einen schönen Jahresanfang!
Alexander
Möglicherweise ist mit der wissenschaftlichen Studie dieser Artikel gemeint, den drei Forscher vom US Department of Agriculture 2002 veröffentlicht haben: „Caffeine as a repellent for slugs and snails“.
Link: http://digitalcommons.unl.edu/icwdm_usdanwrc/470
Hier wurde aber kein Kaffeesatz verwendet, sondern Pflanzen wurden mit unterschiedlich konzentrierten Koffeinlösungen besprüht. Eine abschreckende Wirkung wurde bei Koffeinlösungen mit mindestens 0,1 % Koffein festgestellt, das entspricht etwa der Koffeinkonzentration in einem Espresso. Vollständig fernhalten kann man sie anscheinend erst mit der 20fach höheren Dosis. Daran sterben sie dann oft, laut den Autoren ist Koffein für die Schnecken ein Nervengift.
Hallo Alexander,
riesen Dank für Deinen Hinweis!
Ich habe den Artikel nun aktualisiert und die Studie mit aufgenommen.
Wenn im Frühjahr die Schnecken wieder hervorkommen und ich die Zeit finde, werde ich versuchen, auch Kaffeekonzentrat zu testen. Mal sehen, ob es hält, was es verspricht.
Allerdings wird es wohl auch nur in Trockenphasen helfen können und auf Dauer zu teuer sein. Das Gute am Kaffeesatz ist ja, dass er quasi umsonst anfällt. Doch durch das Aufbrühen, ist eben auch ein Teil des Koffeins schon ausgewaschen worden.
Daher möchte ich auch noch Kaffeepulver testen. Das werden spannende Experimente. Die Ergebnisse poste ich dann hier auf der Seite.
Nochmals vielen Dank und einen schönen Start ins Gartenjahr und viel Erfolg bei der Vor- und Anzucht wünscht,
Alex
Sehr informativer Beitrag! Vielen Dank fürs Teilen!
Hier meine Erfahrungen mit Kaffeesatz:
Da ich von Anfang an davon ausgegangen bin dass getrockneter Satz nicht viel bringt (der Duft wird ja erst richtig frei beim Aufkochen) lasse ich den Kaffeesatz den ich mir jeden Abend von der Arbeit mit nach Hause nehme im heissen Wasser einen Tag ziehen, und übergiese dann fast täglich meine Pflanzen damit.
Resultat: ein geringe Wirkung ist festzustellen Betonung liegt auf gering, einigen Schnecken schmeckt wohl der Kaffee auf den Blättern nicht, sie krichen zwar drüber weg aber es zu futtern ist wieder was anderes. Ich würde meinen es hilf eher wenig. Jedenfalls kommt man nicht ums aufsammeln drum rum. Ich fahre dann doch damit fort das nur wenig Aufwand ist, und um sonst ist, und es auch noch ein guter Dünger für die Pflanzen ist.
Jetzt versuche ich es zudem mit Ablenkung, indem ich mehr pflanze in der Hoffung dass sie sich dann nicht alle auf die wenigen Salate und Blumen stürzen sondern sich mehr verteilen, es müssen ja auch nicht alle Schnecken weg, solange bei meiner Ernte und den Blumen hinterher was übrig bleibt.
Ganz lieben Dank an Sie; diese Seite ist äußerst informativ u vielgestaltig…toll, dass Sie diese Infos zur Verfügung stellen – Dankeschön!
Ich habe in einer Gärtnerzeitung gelesen, dass graumarmorierte „Nacktschnecken“, ihre „verwandte Art“, die braunen Nacktschnecken fressen. Ihnen sozusagen den Garaus machen. Seitdem sich die Graumarmorierten in unserem Garten heimisch niedergelassen haben, hat sich das Problem:Nacktschnecken wie von selbst erledigt!
Erstmal herzlichen Dank für die tolle Seite und die vielen Experimente. So braucht man nicht mehr alles selber ausprobieren, super!
Mit Kaffee versprühen wäre ich persönlich übrigens vorsichtig. Koffein ist ein ziemlich starkes Insektengift und offenbar hilft es der Kaffeepflanze in den Bohnen, dass weniger Pflanzen um den Keimling herum wachsen: https://www.scinexx.de/news/biowissen/kaffee-erbgut-verraet-koffein-geheimnisse/
Hallo Otts,
danke für den Hinweis auf die neue Studie. Das ist wirklich interessant.
Auch ich bin skeptisch, was das Versprühen von Kaffee anbelangt. Wenn man dadurch das Wachstum der Pflanzen mindert, dann ist das sicher kontraproduktiv. Auch die Giftwirkung auf Insekten ist bedenklich, da Insekten zu den wesentlichen natürlichen Gegenspielern von Schnecken zählen. Mehr Infos hier: Insekten, die Schnecken fressen.
Viel Freude beim Gärtnern wünscht,
Alex
Kaffeesatz hift definitiv nicht gegen Schnecken . Habe hinter die Kaffeebarriere leckere Pflanzen gesetzt, z.B. Salvie, Kokarde, Lupine. Ergebnis : Alle (!) Schnecken überwanden mühelos die Barriere und machten sich über die Pflanzen her. Kaffeesatz als Dünger? Bedingt. Kaffee säuert den Boden und das mögen nicht alle Pflanzen. Also Obacht geben. Bestes Schneckenmittel: Absammeln und mit kochendem Wasser übergießen. Tigerschnecken/Tigerschnegel lasse ich gewähren. Es sind Einzelgänger und machen sich über die Schneckeneier her. Das bisschen Grünzeug als Nachtisch fällt nicht ins Gewicht.