Kupferband lässt sich einfach um Hochbeete oder Kübel herum anbringen, um diese schneckensicher zu machen. Doch nicht alle Schnecken lassen sich durch Kupfer abschrecken.
Maschendrahtzäune aus Kupfer haben nicht immer halten können, was sie versprachen.
Im Folgenden werden dieSchneckenzäune aus Metall – auch Schneckenblech genannt – genau beschrieben und mit der gleichartigen Variante aus wetterbeständigem Kunststoff verglichen.
Da auch die Wirksamkeit der Schneckenzäune mit Schutzkante manchmal in Frage gestellt wird, wollte ich auf Nummer sicher gehen und habe mir ein Experiment überlegt.
Außerdem habe ich die Zäune auf die Probe gestellt und Versuchsbeete angelegt.
Um genau zu sehen, wie die Kante wirkt, habe ich folgendes Experiment durchgeführt.
Dazu habe ich mithilfe des Zauns aus Plastik eine Sackgasse konstruiert und frisch abgesammelte Schnecken hineingelegt.
Das folgende Video zeigt Durchführung und Versuchsablauf.
Man erkennt deutlich die Reaktion der Schnecken, wenn sie auf die abgewinkelte Kante treffen.
Der klassische Schneckenzaun besteht aus feuerverzinktem Stahlblech. Durch das Zink sind die Bleche rostgeschützt und halten über viele Jahre.
Eine deutlich günstigere Variante besteht aus grünem Kunststoff. Sie hält jedoch nicht so lange und ist nicht ganz so wirksam wie der Metallzaun.
Denn beim Kunststoffzaun gibt es keine passenden Eckverbinder, was zu Problemen führt. Mehr dazu weiter unten.
Der spezielle Rand der Zäune hindert die Schnecken rein mechanisch daran, den Zaun zu überqueren. Nach dem Aufbau ist daher (fast) nichts weiter zu tun (siehe unten).
Denn Nacktschnecken und auch Gehäuseschnecken kommen zwar ohne Probleme senkrechte Wände hoch, doch wenn sie auf die doppelt abgewinkelte Kante treffen, werden sie wirksam gestoppt (wie im Video zu sehen).
Der Schneckenzaun hilft somit völlig unabhängig davon, wie viele Schnecken es im Garten gibt.
Ganz ohne Chemie und Gewalt wehrt er die Schnecken allein durch seine besondere Bauart ab.
Außerdem rosten die Zäune durch die Zinkbeschichtung nicht, halten quasi ewig und sind damit auch aus ökologischer Sicht empfehlenswert.
Aus all diesen Gründen empfehle ich hier diese Zäune als wirksame Möglichkeit gegen Schnecken vorzugehen.
Der Aufbau der Zäune ist einfach, selbsterklärend und schnell gemacht. Dennoch gibt es einiges zu beachten.
Zunächst sollte man sich Gedanken machen, wie groß die Fläche ungefähr sein soll, die man schützen möchte.
Dann kann man schon vor der Bestellung das Gelände ungefähr abstecken und abmessen, damit man in etwa weiß, wie viele Meter Zaun und wie viele Eckverbindungen man benötigt.
Bei unebenem Boden sollte man diesen eventuell vorher begradigen und einen 25cm hohen Zaun bestellen um Unebenheiten auszugleichen.
Zum Schneckenzaunaufbau werden ein Spaten, Handschuhe und eine Wasserwaage benötigt.
Wurde der Zaun angeliefert, wird er am besten zu zweit aufgebaut. Allein ist es zwar auch ohne Probleme möglich, doch zu zweit ist es leichter und macht einfach noch mehr Spaß.
Wenn der Zaun nicht für ein schneckensicheres Hochbeet gedacht ist, sollte er ungefähr 10 cm tief in die Erde reichen.
Dadurch steht er fest und sicher. Bei ebenem Boden reicht vielleicht auch ein nur 20 cm hoher Zaun oder die Plastikvariante (siehe unten), die dann nicht so weit in die Erde reichen müssen.
Dann sticht man am besten mit einem Spaten einen schmalen flachen Schlitz rund um das Beet, in den die Schneckenbleche gestellt werden können. (Es kann sinnvoll sein, vorher eine Schnur um das Beet zu spannen, die es erleichtert, gerade und genau zu arbeiten.)
Danach steckt man die Zaunelemente passend zusammen oder verschraubt sie fest miteinander (je nach Ausführung des Herstellers).
Der Zaun sollte mindestens 10 besser 15 cm aus dem Boden herausragen.
In den Ecken dürfen keine Ritzen oder Schlitze entstehen, durch die sich kleine Schnecken quetschen könnten.
Am Ende gleicht man gegebenenfalls noch mit der Wasserwaage Höhenunterschiede aus, damit auch alles schön gerade ist.
Wenn der Zaun in der gewünschten Position ist, füllt man Schlitze oder Gräben wieder mit Erde.
Den Boden dann wieder gut andrücken, um dem Zaun genügend Stabilität zu verleihen.
Innen kann das so entstandene Beet nach Wunsch mit Kompost und Mutterboden aufgefüllt werden.
Dann entsteht gleich noch ein flaches Mini-Hochbeet.
Wie wird ein Schneckenzaun aus Plastik aufgebaut?
Der Aufbau der wesentlich günstigeren Plastikvariante ist etwas umständlicher und erfordert handwerkliches Geschick. Doch es gibt dazu hilfreiche Anleitungen, die mitgeliefert werden.
Der Plastikschneckenzaun besteht aus einer PET-Folie, die wetter- und UV- beständig sein soll.
Der Zaun wird in Deutschland gefertigt und ist 20 cm hoch.
Im Angebot sind Rollen von zehn bzw. acht Meter Länge.
Nach dem Abknicken des 5 cm breiten Randes bleibt noch eine Höhe von 15 cm. Das ist ein bisschen knapp bemessen.
Daher empfehle ich diesen Zaun auf ein breites Holzbrett zu nageln oder zu kleben. Dann hat man genügend Spielraum, um ihn im Boden zu verankern und er gewinnt auch noch an Stabilität.
Im folgenden Video sieht man, wie der Kunststoffzaun als Schneckenschutz für ein Hochbeet verwendet wird.
Das Video zeigt, wie die Ecken entstehen und man kann erkennen, wie es am Ende aussieht.
Video: Kunststoffschneckenzaun Aufbauanleitung
Der Aufbau ist also etwas komplizierter. Doch das Video zeigt, dass es relativ schnell und ohne Probleme machbar ist, wenn man einmal den Dreh raus hat.
Das Problem bei diesem Aufbau ist, dass die 90 Grad Kante nicht besonders wirksam ist, wie ich in einem Versuch herausgefunden habe. Mehr darüber hier: Schneckenzaun Test
Der Metallzaun wird auch deshalb generell als widerstandsfähiger und wirksamer beschrieben.
Doch auch der Plastikzaun kann den Schnecken Einhalt gebieten. Deshalb verlinke ich das Modell im Gegensatz zu anderen unwirksamen Plastikzaunvarianten hier. (Kunststoffschneckenzaun – Angebote bei Amazon)
Worauf muss nach dem Aufbau geachtet werden?
Nach dem Aufbau des Schneckenzauns sollte man regelmäßig darauf achten, dass keine Brücken zwischen Innen- und Außenbereich entstehen. Das bekommen die Schnecken mit und nutzen die Gelegenheit zum Einwandern.
Daher kann es hilfreich sein um den Zaun herum einen Schutzstreifen anzulegen, zum Beispiel mit einem Unkrautvlies oder Mulch.
Es ist auch möglich einen kleinen Streifen mit Fliesen, Steinen oder Holzbrettern anzulegen, auf dem dann keine Pflanzen wachsen können. Dazu bietet sich ebenfalls Kies oder Muschelkalk an.
Außerdem ist es nach dem Aufbau wichtig, die Schnecken aus dem inneren Bereich sorgfältig zu entfernen. Das kann man entweder durch Absammeln erreichen oder mit Hilfe einer Lebendfalle für Schnecken.
Mit Salat, Weißbrot oder eingeweichten Haferflocken lassen sich die Schnecken aus der nahen Umgebung anlocken. Dann kann man sie in sicherer Entfernung (mindestens 1 km) wieder aussetzen.
Lebendfallen für Schnecken gibt es relativ günstig im 2er-Pack zu kaufen (Bild oben).
Im Gegensatz zu Bierfallen sterben die Schnecken nicht und können umgesiedelt werden.
Dafür sollte man keine starken Köder (kein Bier) verwenden, denn sonst lockt man auch die Schnecken aus dem Nachbargarten an.
Die Fallen müssen regelmäßig überprüft und ausgeleert werden. Denn wenn die Schnecken darin verenden, entsteht ein Verwesungsgeruch, der Schnecken wie Bierhefe von weit her anlockt.
Beim Einbringen von Pflanzen, Erde oder Kompost sollte man darauf achten, nicht wieder Schnecken oder ihre Eier einzuschleppen.
Nachteile
Der Schneckenzaun aus Metall ist in der Anschaffung nicht billig und rentiert sich erst, wenn man plant, ihn viele Jahre zu benutzen.
Der Plastikzaun ist instabil und nach dem Abknicken des Rands nur 15 Zentimeter hoch. Daher braucht man etwas Improvisationstalent, um ihn zu stabilisieren. Das kann den Aufbau erschweren.
Für einige Menschen ist Metall oder Plastik ein unerwünschter Fremdkörper im Garten. Daran muss man sich erst einmal gewöhnen.
Bisher gibt es noch keinen wirksamen Schneckenzaun aus Holz.
Ein Manko ist auch, dass der Zaun eine Stolperfalle ist. Nicht nur für die Schnecken, sondern auch für einen selbst ist der Zaun ein Hindernis.
Vorteile
Verzinkte Schneckenzäune bieten einen lang anhaltenden und wirksamen Schutz.
Sie sind gut erprobt und die vielleicht wirksamste Methode um Nacktschnecken umweltfreundlich abzuwehren und stark bedrohte Pflanzen zu schützen.
Dabei wird keine Schnecke verletzt oder getötet.
Nach dem Aufbau fallen kaum weitere Arbeiten und keine Kosten mehr an. Es gibt keine negativen Nach- oder Nebenwirkungen.
Je länger ein Schneckenzaun im Garten steht, desto rentabler wird er im Vergleich mit anderen Methoden. Denn die meisten verursachen kontinuierlich Kosten oder Arbeitsaufwand.
Der Schneckenzaun hat außerdem den angenehmen Nebeneffekt, dass er als Beeteinfassung auch noch die Funktion von Rasenkanten übernimmt.
Im Frühjahr lässt sich das Schneckenzaun-Beet zudem gut mit einem Vlies schützen.
Dadurch sind die Pflanzen und frischen Saaten zusätzlich gegen umherfliegende Beikraut-Samen, Vögel und Frost geschützt.
Fazit
Ein Schneckenzaun ist in vielen Fällen eine Lösung des Schneckenproblems.
Für alle, die nach einer langfristigen und nachhaltigen Methode suchen, ist er daher genau das richtige Mittel.
Auf lange Sicht rentieren sich auch die Anschaffungskosten.
Denn nach dem Aufbau braucht man sich um Schnecken keine Sorgen mehr zu machen.
Dann kann man sich wieder auf das vielleicht wichtigste konzentrieren, nämlich die Pflege und Ernte der Pflanzen.
Für ein Hochbeet, ein Anzuchtbeet oder auch das oft bedrohte Erdbeerbeet ist ein Schneckenzaun genau die richtige Maßnahme, um sich unnötigen Ärger und Kummer zu sparen.
Denn viel Zeit kann vertan werden durch Absammeln oder sonstige Arbeiten, die regelmäßig wiederholt werden müssen. Bei einem Zaun fällt das alles weg.
Allein um das Entfernen von „Brücken“ muss man sich hin und wieder kümmern.
Daher lohnen sich die Kosten und der Aufbau aus meiner Sicht.
Also ich empfehle ein Starter-Set zu kaufen mit 8 bis 10 Zaunelementen und 4 Eckverbindern. Damit kann man ausprobieren, wie sich der Zaun im Garten macht und ob er Zufriedenheit bringt. Später kann das Areal problemlos erweitert werden.
Mit solch einem Basispacket kann man schon ein großes Salat- oder Gemüsebeet absichern. Ein Set kostet rund 80 Euro.
Die Bestseller unter den Schneckenzäunen stammen von der Firma Lust, die diese Art metallischen Schneckenzaun vor rund 20 Jahren erfunden hat.
Der Zaun von Lust war derart erfolgreich, dass die Bauart heute von vielen Anbietern übernommen wurde.
Empfehlung: Gut bewertete Schneckenzäune
Set 14- teilig | 10 x Schneckenblech + 4 x Eckverbindung
Ein Schneckenzaun aus Metall ist nicht billig. Doch durch die hohe Qualität des Materials ist er widerstandsfähig und langlebig.
Der Zaun wird in Meter Abschnitten gefertigt und geliefert. Sie lassen sich variabel bis zu 50 Prozent ineinander schieben.
Schneckenblech-Set in Grün – Pulverbeschichtung. Klick auf das Bild leitet weiter zum Angebot bei Amazon.
Ein Meter kostet zwischen 5 und 7€ – abhängig vom Hersteller und von der Menge, die man abnimmt. Preisvergleich: bei Amazon
Die Eckverbinder kosten nochmal ungefähr zwischen 4 und 8 Euro je nach Ausführung. Einige Firmen bieten auch Sonderanfertigungen an.
Die Standardecken sind in der Regel 90, 135 und 270 Grad Winkel. Damit lassen sich viele unterschiedliche Beetformen verwirklichen. Doch runde Schneckenzäune gibt es bisher noch nicht.
Je nachdem, wie groß das zu schützende Gelände oder Beet ist, können die Kosten sehr stark variieren.
Quadratische Flächen sind grundsätzlich viel günstiger als längliche Streifen.
Ein Beet von 10m x 10m (100m²) kann für rund 230 Euro vor Nacktschnecken geschützt werden (40 m Zaun plus vier Ecken – das entspricht rund 2,30 Euro pro m²).
Bei kleinen Beeten oder länglichen Streifen steigt der Preis pro Quadratmeter.
Ein Anfängerset für nur einen Quadratmeter kostet rund 40 bis 50 Euro (Angebot bei Amazon).
Daher empfehle ich große quadratische Flächen zu wählen, um einen günstigeren Quadratmeterpreis zu erreichen. Breite Rechtecke sind preislich auch noch okay.
Denn je größer und quadratischer das eingezäunte Areal ist, desto stärker sinkt der Preis pro Quadratmeter.
Möchte man zum Beispiel einen ganzen Hektar schützen (10.000m² bzw. 100m x 100m), entstehen Materialkosten von rund 2.500 Euro (entspricht nur rund 25 Cent pro m²).
Schneckenzaun Empfehlungen
Hier geht es zu einer Schneckenzaun Produkt und Preisübersicht (Bilder und Links leiten weiter zu aktuellen Angeboten bei Amazon).
Mit einer Höhe von 25 cm sind die obigen Hersteller im Vergleich etwas besser als die Produkte von bellissa, die nur 20 cm hoch sind – doch nicht günstiger.
Die Zäune von bellissa sind – abgesehen von der Höhe – mit den ersten drei Herstellern kompatibel.
Von bellissa gibt es ein zusätzliche Variante aus Corten-Stahl, die deutlich teurer ist.
Die normalen Modelle könnten natürlich auch grün, braun, blau, etc. angestrichen werden.
Wer diesen Zäunen immer noch nicht ganz vertraut, streicht den Zaun mit Schnexagon. Unter der Kante ist der wirksame Schneckenschutzanstrich gut vor Sonne und Witterung geschützt und hält dadurch länger.
Beim Schneckenzaun aus Kunststoff wie auch bei Schneckenkragen empfehle ich, zusätzlich mit Schnexagon zu streichen, da der Rand nicht 100 prozentig sicher ist. Bei den Metallzäunen ist das nicht nötig.
Egal, ob Du Dich für einen Schneckenzaun entscheidest oder nicht, ich wünsche Dir viel Freude im Garten und eine reiche Ernte!