Diese Methode setzt darauf, dass Schnecken nicht gern über trockenes Material kriechen.
Deshalb sollen Nacktschnecken einen großen Bogen um Gesteinsmehl machen.
Die Theorie besagt, dass sie auf trocknen Oberflächen viel Schleim und Feuchtigkeit verlieren.
Da Steinmehl besonders rau und trocken ist, bietet es sich an, um Schnecken von den Pflanzen fernzuhalten.
Es entzieht den Schnecken lebenswichtiges Wasser, wenn sie sich darüber hinweg bewegen.
Verlieren die Schnecken zu viel Wasser, werden sie inaktiv und ziehen sich an schattige und feuchte Orte zurück, um ihren Flüssigkeitshaushalt wieder auszugleichen.
Das schont dann die bedrohten Pflanzen. So zumindest die Theorie.
Gesteinsmehl gegen Schnecken im Test
Da nicht gesichert ist, was wirklich dran ist an der abschreckenden Wirkung von Gesteinsmehl, habe ich einen Versuch aufgebaut.
Dazu habe ich einen rund 10cm breiten Streifen von Gesteinsmehl ausgestreut und dann rund 20 Schnecken in die Mitte gesetzt.
Was dann passiert ist, zeigt das folgende Video im Zeitraffer.
Video: Urgesteinsmehl gegen Schnecken
Das Experiment hat gezeigt, wie sich einige Schnecken durch das trockene Steinmehl abschrecken lassen.
Doch leider zeigen besonders die größeren Nacktschnecken, dass dieses Mittel sie nicht am darüber hinweg kriechen hindern kann.
Daher kann diese Methode keinen sicheren Schutz bieten und sollte mit anderen Mitteln kombiniert werden:
Man schüttet einen breiten Wall um zu schützende Pflanzen und Beete herum.
Dieser Schutzwall sollte mindestens 20-30 cm breit sein, um eine abstoßende Wirkung zu entfalten.
Teilweise wird auch empfohlen, gefährdete Pflanzen mit dem Mehl zu bestreuen, da sich die Schnecken dann nicht so leicht über die Blätter bewegen können.
Doch das stört die Pflanzen bei ihrer Photosynthese. Also wenn überhaupt dann nur mit Vorsicht anwenden und nicht übertreiben.
Vor allem nachts könnte diese Methode angewendet werden.
Dann kann man morgens den Staub wieder abspülen.
Doch der Aufwand ist erheblich und die Aussicht auf Erfolg gering.
Vorteile dieser Methode
Das Steinmehl hat noch weitere gute Eigenschaften. Es dient nämlich auch als Mittel, das die Bodengesundheit verbessert.
Es lockert den Boden auf und enthält viele Nährstoffe und Spurenelemente, zum Beispiel Kalium oder Phosphor.
Eine Überdüngung ist nicht möglich, was die Handhabung vereinfacht. Unerwünschte Nebenwirkungen sind nicht zu befürchten.
Außerdem bindet das Gesteinsmehl Feuchtigkeit im Boden. Dadurch kann es bei Trockenheit helfen einer Austrocknung vorzubeugen.
Zusätzlich lässt sich der PH-Wert des Bodens regulieren. Denn abhängig von seiner Zusammensetzung kann Gesteinsmehl säuerlich oder auch basisch wirken.
Meist ist es basisch und kann daher bei sauren Böden zur Senkung des PH-Werts beitragen.
Ein weiterer positiver Punkt ist der Einsatz gegen unerwünschte Gerüche. Auf dem Kompost hilft das Mehl dann nicht nur die Kompostierung zu beschleunigen, sondern auch Gestank zu unterdrücken.
Diese Eigenschaft kann auch genutzt werden, wenn man mit Jauchen arbeitet.
Denn diese riechen oft unangenehm. Mit Gesteinsmehl vermischt verringern sich die unangenehmen Gerüche der Jauche.
Nachteile von Gesteinsmehl
Leider ist diese Maßnahme kein Wundermittel gegen Schnecken.
Gerade die gefräßigen ausgewachsenen Nacktschnecken lassen sich durch trockene Untergründe nur unzureichende abschrecken.
Daher ist der Einsatz zur Abschreckung von Wegschnecken nur bedingt erfolgreich.
Außerdem wirkt dieses Mittel nicht bei Feuchtigkeit und Regen.
Also ist es unwirksam in Zeiten, wenn die Schnecken besonders aktiv sind.
Es erfordert dadurch kontinuierliche Kontrollen und es kostet Zeit und Geld regelmäßig nachzustreuen.
Wird der Staub eingeatmet, kann dies unter ungünstigen Umständen auch zu Atemproblemen führen.
Daher sollte das Mehl nur bei Windstille und mit einer Atemvollmaske ausgestreut werden.
Fazit
Grundsätzlich ist es sehr fraglich, wie wirksam diese Methode gegen Schneckenfraß ist.
Doch da Steinmehl viele positive Nebenwirkungen hat, lohnt sich der Einsatz im Garten auf jeden Fall.
Auch kann man grundsätzlich wenig falsch machen.
Bitte darauf achten, den feinen Staub nicht einzuatmen. Dann können keine größeren Schäden entstehen.
Leider ist es umständlich in großem Maße umzusetzen. Möchte man große Bereiche schützen, ist das ziemlich teuer.
Außerdem hat auch diese Methode den großen Nachteil, dass sie bei Regen oder durch Bewässerung von oben ihre Wirkung gegen Schnecken völlig verliert.
Daher ist dieses Mittel nur in Verbindung mit anderen wirksameren und nachhaltigeren Maßnahmen ratsam.