Wie und warum diese Seite entstanden ist.
Die Ursprünge
Mein Name ist Alex und ich bin auf einem kleinen Bauernhof aufgewachsen. Dort gab es Kühe, Schweine, Hühner und Schafe. Außerdem natürlich Katzen, einen Hund und sogar zwei große Gemüsegärten, den meiner Mutter und dann noch den meiner Großmutter.
Schon als ich noch ganz klein war, bekamen auch mein Bruder und ich jeweils ein kleines Stückchen im Garten meiner Mutter zugewiesen, auf dem wir unter anderem Kräuter, ein paar Kartoffeln und Erdbeeren anbauen konnten.
Damals, glaube ich, wurden die Samen gesät, die nun in dieser Seite ihre Früchte tragen. Denn diese Seite entsteht aus Liebe zur Natur und aus Respekt vor der Natur. Der große Wunsch nach einem Leben im Einklang mit der Natur ist tief in mir verwurzelt und diese Seite ist ein Ausdruck dieses Strebens.
Eine Schneckenplage kann nur entstehen, wenn die empfindlichen Gleichgewichte in der Natur gestört sind. Daher ist es mir ein Anliegen, Wege aufzuzeigen, die wieder zurückführen zur Harmonie des ursprünglichen über Jahrtausende hinweg entstandenen Gartens.
Der Einsatz von Gift gegen Schnecken ist mir aus vielen Gründen zuwider. Ich habe noch niemanden gehört, bei dem diese Methode nachhaltigen Erfolg gebracht hätte. Kennst du jemanden, der einmal Schneckenkorn gestreut und es danach nie mehr gebraucht hat? Meine Erfahrungen sind genau entgegengesetzt. Einmal benutzt, braucht man es immer und immer wieder. Es ist wie ein Schmerzmittel, das den Garten abhängig macht. Das Symptome bekämpft aber nicht die Ursachen.
Das erste Mal wurde mir das im Frühjahr 2015 bewusst. Damals habe ich in Frankreich in einem biologischen Garten gearbeitet, mit dem schönen Namen ‚Happy Farm‘. Doch leider waren wir damals oft nicht besonders happy, denn unsere Jungpflanzen wurden von Horden von braunen Nacktschnecken bedroht. Meine damaligen Chefs wussten sich fatalerweise nicht anders zu helfen, als großflächig Schneckenkorn auszustreuen. Doch auch das schien nicht zu helfen. Ganz im Gegenteil. Beim Absammeln haben wir oft mehr als tausend Schnecken gesammelt. Es schien die Schnecken aus der ganzen Umgebung in unseren Garten zu locken.
Für mich war das in gewisser Weise ein traumatisches Erlebnis. Eines Tages saß ich im Garten und mir war richtig schlecht geworden. Ich hatte mit meinem Chef eine Schnecke beobachtet, wie sie auf ein Schneckenkorn zusteuerte, um es zu fressen. Er machte einen Kommentar nach dem Motto: „Oh nein, mach das nicht!“ und wir beide lachten laut darüber. Damals wurde mir bewusst, dass wir eine Grenze überschritten hatten.
Wir waren nicht in irgendeinem Garten. Nein, wir waren in einem Klostergarten des bekannten buddhistischen Klosters „Plum Village“. Und das, was wir dort taten, widersprach ganz direkt dem buddhistischen Grundsatz der Gewaltlosigkeit. Wir waren zwar keine Mönche, aber dennoch stand unser Verhalten in krassem Widerspruch zu der Ehrfurcht vor dem Leben, die wir dort versuchten zu üben.
Ich glaube, daher ist mir schlecht geworden und auch weil ich mich daran erinnert habe, dass ich mir schon als Teenager die Frage gestellt hatte, wie ich mich wohl zur Zeit des Nationalsozialismus verhalten hätte. Hätte ich Widerstand geleistet, hätte ich weggeschaut oder hätte ich vielleicht sogar mitgemacht beim Massenmord?
Mir ist an diesem Tag klar geworden, dass ich dabei war, bei einem Massenmord mitzumachen. Dem Massenmord an äußerst friedlichen Wesen und ich hatte sogar noch darüber gelacht. Da ist mir bewusst geworden, wie leicht es ist, abzustumpfen.
Denn die Schnecken, die das für biologischen Landbau zugelassene Eisenphosphat fressen, sterben nicht sofort. Nein, sie sterben ganz langsam, nachdem sie das Gift gefressen haben. Sie verhungern, da sie danach nichts mehr fressen können, und das dauert mehrere Tage.
Damals habe ich erkannt, dass dieser Tod eine Folter ist und ich wusste, dass ich das nicht mehr mit ansehen konnte. Da konnte ich nicht mehr mitmachen.
Zunächst habe ich versucht, Alternativen zu finden und die anderen davon zu überzeugen. Doch leider bin ich nicht besonders geschickt vorgegangen und daher gegen Wände gelaufen. Ich war zwar nicht allein mit meiner Kritik, doch besonders meine Chefs wollten nichts davon wissen.
Letztlich habe ich die Happy Farm verlassen. Doch damals ist der Plan entstanden, einen Ratgeber zu schreiben für alle jene, für die Gift auch keine Lösung ist. Ich habe mich auf die Suche gemacht nach wirksamen Alternativen und ich habe sehr viele gefunden.
Es gibt eine ganze Reihe von nachhaltigen Methoden und die habe ich auf dieser Seite zusammengetragen. Zum Beispiel ist es möglich, Schnecken wirksam aus den Beeten auszusperren, zum Beispiel durch einen speziellen Zaun. Überdies kann auch langfristig wieder ein Gleichgewicht zwischen Schnecken und ihren natürlichen Fressfeinden hergestellt werden, wie es sich in der Natur normalerweise überall einstellt. Beide Ansätze können verbunden werden, um wirklich langfristig wieder Frieden im Garten zu finden.
Auf der Happy Farm wird heute übrigens auch kein Schneckenkorn mehr eingesetzt. Auch dort hat langsam ein Umdenken stattgefunden, denn der Einsatz von Gift steht einfach in einem zu krassen Widerspruch zu den buddhistischen Werten von Plum Village.
Außerdem wurde auch dort deutlich, dass Schneckenkorn keine langfristig erfolgreiche Lösung ist. Es ist nur ein Bekämpfen von Symptomen. Die wahren Ursachen für die Plage werden dadurch nicht behoben, sondern noch verstärkt.
Oft höre ich, dass die spanische Wegschnecke keine einheimischen Feinde hätte, da sie aus Spanien eingewandert sei. Doch dies ist nur eine von vielen Mythen und Fabeln rund um das Thema Schnecken im Garten. Die spanische Wegschnecke ist ein Zentraleuropäer, wie neueste Genforschung gezeigt hat. Und sie hat sehr wohl viele Feinde, denn sonst könnten wir schon keinen Fuß mehr vor die Tür setzen, ohne auf eine braune Nacktschnecke zu treten. Also bloß nicht die Hoffnung verlieren. Es ist möglich, ihre Feinde anzusiedeln und so das natürliche Gleichgewicht wieder herzustellen.
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Bitte nicht vergessen: Die Seite wurde mit viel Herzblut, Sorgfalt und Zeit ins Leben gerufen. Ich hoffe, sie hilft vielen Gärtnern dabei, mit ihren Schnecken in einer Weise umzugehen, die nachhaltig ist. Denn nur nachhaltige Lösungen werden langfristig wieder die Freude am Gärtnern zurückbringen, die durch die Schnecken geschmälert wurde.
Viel Erfolg beim Schneckenschutz wünscht,
Alexander Böckmann
Hier geht es zur Übersicht: Mittel gegen Schnecken im Garten.