Tigerschnegel (Limax maximus) werden vielfach verkannt und als Schädlinge betrachtet. Doch dies ist ein Irrglaube, denn die Nacktschnecken gehören zu den überaus nützlichen Bewohnern im Garten.
Woran das liegt und was den Schnegel ausmacht, wird nachstehend erläutert.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Tigerschnecke?
Tigerschnegel werden auch Großer Schnegel, Tigernacktschnecke oder Große Egelschnecke genannt. Die Nacktschnecke gehört – wie der Name schon sagt – zur Familie der Schnegel.
Schnegel sind im Vergleich zu Wegschnecken deutlich schlanker und länglicher.

Die Tiere stammen ursprünglich wahrscheinlich aus Südeuropa und sind mit der Zeit auch nach Mitteleuropa gewandert. Zudem wurden sie vom Menschen in weite Teile der Welt verschleppt (Nordamerika, Südafrika, Australien, etc.).
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Wie sieht eine Tigerschnecke aus?
Große Schnegel erreichen eine Länge von bis zu 20 cm.
Ihre Grundfarbe reicht von hellgelb über hellgrau oder hellbraun. Auf dem ganzen Körper sind die charakteristischen Flecken zu sehen, die auf dem Hinterteil oft eine längliche Form aufweisen. Dies gleicht optisch der Maserung eines Tigers.
Die Anzahl der Flecken ist ganz unterschiedlich. Es gibt auch Exemplare, die nahezu einfarbig sind.

Ungefähr ein Drittel des Körpers besteht aus dem sogenannten Mantelschild mit einem abgerundeten Ende. Im Mantelschild selbst befindet sich ein kleines Kalkplättchen mit einer Länge von rund 13 bis 15 mm.
Dieses Plättchen ist ein Überbleibsel des einstigen Schneckenhauses und dient als Schutz für innere Organe.
Der Mantelschild kann bei Bedarf angehoben werden. Die Sohlen der Schnegel sind meist cremefarben.
Auf der rechten Körperseite befindet sich im hinteren Teil des Mantelschilds das Atemloch mit einer oft dunklen Umrandung.
Das hintere Drittel der Schnecke bildet ein schmaler werdender Kiel. Am Kielende können sie einen Abwehrschleim ausstoßen, wenn sie bedroht werden.
Außerdem sondern auch Tigerschnegel – wie fast alle Schnecken – einen farblosen, zähen Schleim ab, auf dem sie sich fortbewegen.
Video: Tigerschnegel Nahaufnahme
Wie sehen junge Schnegel aus?
Junge Schnegel schlüpfen nach etwa einem Monat aus ihrem Ei. Dabei sind sie noch sehr klein und ihr Äußeres lässt noch kein Leopardmuster erkennen.
Sie sind nach dem Schlüpfen glasig, hellbraun bis weiß. Die typischen schwarzen Flecken und Bänder kommen erst mit der Zeit zum Vorschein.
Video: Tigerschnegel Babys schlüpfen aus dem Ei | 4-Wochen im Zeitraffer
Wo findet man den Großen Schnegel?
Tigerschnegel findet man sowohl in Parks und Gärten als auch in Wäldern. Zum Teil kann man die Schnegel auch im Keller antreffen, wenn dieser feucht genug ist.
Die Tiere sind nachtaktiv und bevorzugen tagsüber vor allem Orte, die sowohl schattig als auch kühl sind.
So können sie sich unter Pflanzen vergraben oder auch unter Steinen und Brettern liegen. Auf diese Weise schützen sie sich vor Fressfeinden. Typische Rückzugsorte sind Stein- und Totholzhaufen oder auch Komposter.
Grundsätzlich sind die Schnegel standorttreu. Sie bewegen sich in der Regel in einem Radius von 5 – 10 Metern um ihr Quartier herum. Zudem bilden sie mit der Zeit Kolonien.
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Natürliche Fressfeinde
Zu den natürlichen Gegenspielern der Tigerschnegel gehören unter anderem:
- Laufkäfer
- Leuchtkäfer
- Hühnervögel
- Singvögel
- Enten (z. B. Laufenten)
- Frösche
- Kröten
- Molche
- Salamander
- Igel
- Maulwürfe.
Video: Laufkäfer attackiert Tigerschnecke
Was frisst ein Tigerschnegel?
Tigerschnegel sind sehr nützliche Tiere und werden daher besonders im Garten gerne gesehen. Das liegt daran, dass die ausgewachsenen Tiere selbst fleißige Schneckenjäger sind.
Dabei fressen die Schnegel auch Schnecken von gleicher Größe – manchmal sogar Artgenossen.
Sie fressen aber nicht nur die Schnecken selbst, sondern auch die Schneckeneier. Daher helfen sie Schneckenplagen im Garten vorzubeugen.
Tigerschnegel zählen zu den natürlichen Feinden der Spanischen Wegschnecke (Arion vulgaris – Kapuzinerschnecke), wie im folgenden Video zu sehen ist.
Video: Tigerschnegel frisst Spanische Wegschnecke
Daneben ernähren sie sich auch von Aas, Pilzen, Flechten, Tierkot und abgestorbenen Pflanzen. Somit dienen sie – wie fast alle Schnecken – in der Natur als Aufräumdienst.
Sie fressen und verdauen den organischen Abfall und düngen mit ihren Ausscheidungen den Boden. Diese Arbeit kommt allen Pflanzen im Garten zugute.
Manchmal können sie sich auch von Gemüse ernähren wie Gurken, Salat oder Erdbeeren. Allerdings lassen sie Jungpflanzen bei der Nahrungssuche meist in Frieden.
Wichtig bei ihrer Ernährung ist den Tieren ein hoher Eiweißgehalt ihrer Nahrung. Nur damit können Sie sich entwickeln und ihre Geschlechtsreife erlangen.
In einem völlig aufgeräumten Garten finden die Tiere meist zu wenig Nahrung.
Durch ihr natürliches Fressverhalten werden die Schnegel mit der Zeit eine Schneckenplage eindämmen können und für ein gesundes Gleichgewicht im Garten sorgen.
Video: Tigerschnegel jagt Nacktschnecke
Was kann man tun, um Schnegel anzusiedeln?
Damit sich Große Schnegel wohlfühlen, benötigen sie tagsüber Unterschlupfmöglichkeiten, die sowohl schattig als auch feucht sind.
Daher bietet es sich an, überall im Garten Hölzer oder Steine aufzuschichten. Holz- und Steinhaufen dienen als Unterschlupf, in dem sich die Tiere verstecken können.
Bedeckt man diese mit Reisig und altem Laub kann man zusätzlich noch für ein Wohlfühlklima sorgen. Laub und Reisig aus dem Garten zu entsorgen, ist ein Unsitte, die nicht nur den Tigerschnegel schadet.
Altes organische Material sollte man daher unbedingt im Garten behalten und an geeigneten Stellen vermodern lassen.
Möchte man die Schnegel aus der Nachbarschaft anlocken, kann man z. B. am Grundstücksrand naturnahe Ecken schaffen, in denen sich die Tiere ansiedeln können.
Gibt es in der Nachbarschaft keine Tigerschnegel, kann man versuchen, sie in der Natur zu suchen. Dafür eignen sich regnerische Tage oder die frühen Morgenstunden, wenn der Boden noch mit Tau bedeckt ist.
Zudem kann man die Schnegel in einigen Tierhandlungen kaufen oder auch über das Internet von Züchtern bestellen (Angebote bei eBay).
Im Übrigen muss auf die Verwendung von Schneckenkorn verzichtet werden, da dies für Tigerschnegel ebenso giftig ist wie für alle Schneckenarten.

Schnegel selbst sind keine giftigen Tiere. Man sollte es aber dennoch vermeiden, sie zu berühren, da dies eine erhöhte Stressreaktion im Körper der Tiere auslöst.
Fortpflanzung
Unter geeigneten Lebensbedingungen vermehren sich die Tiere fortlaufend.
Ihre Geschlechtsreife beginnt mit etwa 1,5 Jahren. Im Schnitt werden Schnegel rund 2,5 bis 3 Jahre alt.
Schnegel sind wie alle Schnecken Zwitter – also Männchen und Weibchen zugleich.
Tigerschnegel legen in der Regel zweimal in ihrem Leben Eier. Die Anzahl der Eier liegt zwischen 100 und 300 Stück.
Die Eier werden dabei auf mehrere Gelege verteilt. Sie haben einen Durchmesser von rund 5 mm.
Tigerschnegeleier sind transparent, cremefarben und nicht weiß wie die der Spanischen Wegschnecke.
Video: Tigerschnegel bei der Eiablage
Es dauert etwa 3-4 Wochen, bis die Jungtiere schlüpfen (siehe Video oben).
Eine Nachzucht der Schnegel empfiehlt sich vor allem in den Monaten August und September. Während dieser Zeit legen die Tiere an lichtgeschützten Stellen ihre Eier ab.
Haben sie sich einmal an einen Ort angesiedelt, verlassen sie diesen nicht mehr. Sie vermehren sich dann von Jahr zu Jahr, wenn sie genügend Nahrung finden.
Mit der Zeit stellt sich ein natürliches Gleichgewicht ein. Ihre Anwesenheit im Garten fördert, da sie selbst als Nahrung dienen, auch alle Arten von natürlichen Feinden von Gehäuse- und Nachtschnecken.
Die Paarung
Die Paarung zweier Tigerschnegel ist ein besonderes Naturschauspiel, das man von Juni bis September beobachten kann. Als Paarungsort wählen sie meist einen morschen Baum.
Vor dem Geschlechtsakt beginnen die Schnegel, sich zu umkreisen und am Kielende zu lecken. Dieses Vorspiel nimmt manchmal mehrere Stunden in Anspruch. Dabei kommt es zu einer erhöhten Schleimproduktion.
Um den finalen Akt zu vollziehen, lassen sich die Tiere an einem Schleimfaden herunterhängen. Dabei umschlingen sie sich eng und es vollzieht sich eine beeindruckende Vereinigung der Geschlechtsorgane.
Ist der Akt vollzogen, lässt sich eine Schnecke fallen und die andere zieht sich an dem Faden wieder nach oben, wobei sie diesen auffrisst.
Video: Tigerschnegel Paarung
Fazit
Schnegel gehören nicht in die Kategorie der Schädlinge, sondern zählen zu den Nützlingen.
Sie helfen als Jagdschnecke/Raubschnecke dabei, ein ökologisches Gleichgewicht herzustellen und Schneckenplagen vorzubeugen.
Daher lohnt es sich im Garten naturnahe Ecken zu schaffen, in denen sich die Schnegel ungestört verstecken und vermehren können.
Hier einige Tipps, wie man einen insektenfreundlichen Garten gestalten kann, in dem sich auch Tigerschnegel wohlfühlen.
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Ähnliche Art: Der Schwarze Schnegel (Limax cinereoniger)
Natürliche Feinde von Nacktschnecken ansiedeln:
Quellen
Robert Nordsiek, et al. 2015: Einheimische Schnecken – In der Natur, im Garten und zu Hause. Natur- und Tierverlag.
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Stand: 24. Oktober 2020
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