Bereits Ende Februar kann eine Aussaat in einem Frühbeet oder im Haus vorgenommen werden – ab Anfang April ist auch eine Direktsaat im Freiland möglich, wobei Vlies- und/oder Folienabdeckung empfohlen wird.
Hier erfährt man, wie und wann man Salat vorziehen und Jungpflanzen pflanzen kann.
Der jeweilige Termin der Aussaat ist abhängig von der Salatsorte, die man anbauen möchte.
Anbaukalender für klassische Salatsorten:
Salatsorten: Die Qual der Wahl
Das heutige Salatsortiment besteht aus zwei botanischen Gruppen, der Lattich-Gruppe und der Zichorien-Gruppe.
Zur Lattich-Gruppe zählen z. B.:
Kopfsalate
Eisbergsalat (Eissalat, Köpfe geschlossen)
Bataviasalate (Köpfe offen)
Schnitt- und Pflücksalate (Asiasalate, Eichblatt & Lollo rot bzw. grün)
Der in diesem Artikel beschriebene Freilandanbau bezieht sich auf diese Gruppe und kann bis auf Kleinigkeiten für alle Lattich-Salate angewendet werden!
Salat-Saatgut für den Eigenanbau:
Salatsamen | 14 Sorten Bio Mix | Mit alten Sorten
Eisbergsalat „Laibacher Eis“ | Bingenheimer | 20 g
Dies ist eine Anleitung für Anfänger. Doch auch wenn man bereits eigene Erfahrungen gesammelt hat, kann man noch einige Tipps und Tricks finden.
Wenn auf diese Weise vorgeht, kann nichts schiefgehen.
Grobe Bestandteile in der Erde kann man vor der Aussaat aussieben.
1. Die Aussaat
Zunächst die Vorzuchtgefäße mit Anzuchterde füllen und leicht andrücken. Evtl. noch Erde nachgeben bis das Gefäß mit Erde fast gefüllt ist. Bis zur Kante 1 bis 2 cm Luft lassen.
Dann mit Bleistift oder Pikierstab eine 0,5 cm tiefe Mulde eindrücken.
Wenn mensch eine Schale verwendet, zwischen den Mulden einen Abstand von ca. 4 cm einhalten.
Ungeordnetes Aussäen funktioniert bei Salat nicht gut.
Nun je ein Saatkorn in jede Mulde legen und etwas Erde oder Sand aufstreuen und die Erde mit den Fingern oder einem flachen Holzstück leicht andrücken.
Dadurch entsteht Bodenschluss und die Samen können stabiler aufgehen.
Schließlich das Saatgut vorsichtig angießen, bis die Erde durchgehend feucht ist.
Damit nichts verschlammt verwendet man am besten einen Pumpsprüher oder eine Feingießkanne.
Dann mit Frischhaltefolie abdecken oder einen Deckel mit geöffneter Lüftung darauf legen.
Die Anzucht stellt man am besten an einen geschützten Standort mit reichlich Sonnenlicht.
Bei hohen Außentemperaturen bis zur Keimung in einem Raum stellen, in dem die Temperaturen nicht über 20° Celsius liegen.
Denn bei zu hohen Temperaturen kann es zur Keimhemmung kommen.
2. Aufzucht
Die Keimdauer sollte zwischen 6 – 15 Tagen liegen, je nach Sorte und Temperatur.
Bis dahin das Saatbett feucht halten. Deckt man die Saatschale mit Folie ab, sticht man entweder Löcher hinein oder lüftet alle 2 Tage für mindestens 2 Stunden.
Dadurch vermeidet man Schimmelbildung.
Nach einigen Tagen sollten sich die ersten zwei Keimblätter zeigen. Nun können die Folie oder der Deckel abgenommen und die Feuchtigkeit etwas zurückfahren werden.
Doch die Erde nie ganz austrocknen lassen, sonst gehen die Keimlinge ein.
Die jungen Pflanzen sollten ebenfalls möglichst hell stehen, damit sie kompakt wachsen können.
Bei zu wenig Licht würden sie „vergeilen“, das heißt, die Pflanzen machen sich lang, um zum Licht zu gelangen. Dann wachsen sie filigran und langstängelig, was es zu vermeiden gilt.
3. Pflanzung
Ab dem vierten Blattpaar nach den beiden Keimblättern oder einer sichtbaren kleinen Blattrosette ist der Zeitpunkt gekommen für die Pflanzung ins Beet.
Dafür die Salate vorher gut wässern oder tauchen, damit sie nach der Pflanzung durchgehend feucht sind.
Der Pflanzzeitpunkt kann in den späten Nachmittag oder die Abendstunden verlegt werden, insbesondere an heißen Tagen mit viel Sonne.
Gepflanzt wird mit einem Abstand von ca. 30×30 cm, kleine Abweichungen sind möglich.
Wichtig:
Die Topfballen bzw. die Pflanzen werden bei der Pflanzung höchstens bis zur Hälfte ins Erdreich eingesenkt.
Dadurch wird Salatfäulen (z. B. Mehltau) und der Ringfleckenkrankheit vorgebeugt: Die Pflanzen können ruhig etwas im Wind wackeln.
4. Pflege
Salat kann beikrautfrei gehalten werden, damit er kräftig wächst.
Bei Trockenheit zudem regelmäßig gießen. Doch bis zur Kopfbildung nicht zu stark wässern, damit die Wurzeln selbst nach Wasser suchen müssen und sich verzweigen.
Dies fördert ein starkes Wurzelwachstum und führt zu gesunden Pflanzen.
Sobald sich der Kopf bildet, steigt der Wasserbedarf wieder – ab dann vermehrt gießen.
Kopfbildung.
Gegebenenfalls nach Schnecken Ausschau halten, absammeln und umsiedeln.
Der richtige Erntezeitpunkt ist beim Erreichen des sortentypischen Reifestadiums (Kopffüllung, Blattgröße, Farbe) gegeben.
Es gilt auf jeden Fall, vor dem „Schießen“ bzw. Spitzwerden der Salatköpfe ernten.
Auch bei ersten Anzeichen von Mehltau sollte man mit der Ernte beginnen.
Die Ernte am Nachmittag oder Abend verringert den Nitratgehalt im Salat.
Abhängig von der Salatsorte geht man unterschiedlich vor.
Kopfsalate:
Ernte mit einem Messer durchführen und bodennah abschneiden.
Vergilbte, kranke Blätter wegputzen oder wegbrechen.
Am Stängel austretenden Milchsaft abwaschen.
Schnittsalate:
Ungefähr 2 bis 3 cm über dem Boden schneiden. Dann sind weitere Ernten möglich.
Pflücksalate:
Die Blätter bei Pflücksalat von unten nach oben ausbrechen.
Salat sollte bestenfalls immer frisch verzehrt werden.
Er kann in Folie gewickelt auch einige Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Guten Appetit 🙂
Für die Saatgutvermehrung kann man einzelne Pflanzen stehen lassen.
Dann schießen sie in die Blüte und mit etwas Glück entstehen später auch Saatkörner.
Salat gegen Schnecken schützen
Schnecken lieben Salatblätter. Denn durch die Zucht haben Salatpflanzen ihre natürliche Abwehr gegen Fraßfeinde verloren.
Insbesondere die Jungpflanzen laufen daher Gefahr, nach dem Auspflanzen von Nacktschnecken aufgefressen zu werden.
Viele Gärtnerinnen greifen dann zu Schneckenkorn. Doch Schneckengifte sind aus vielen Gründen problematisch. Mehr dazu hier: Die Gefahren von Schneckenkorn.
Auch Bierfallen sind eine kontraproduktive Idee, da man mit dem Bier alle Schnecken aus der Nachbarschaft anlockt.
Besser funktionieren Schneckenkragen, Schneckenzäune, Anzuchtglocken oder Pflanzenhüte. Damit kann man Gehäuse- und Nacktschnecken den Zugang zu den Pflanzen versperren.
Zudem kann man ein Opferbeet mit den Schneckenlieblingen anlegen und die Schnecken damit eine Ablenkung bieten. Mehr dazu hier: Welche Pflanzen lieben Schnecken?
Frischer Gartensalat (Lactua sativa L.) ist nicht nur ein schöner, frischer Genuss, sondern auch sehr gesund und schnell zubereitet.
Weil er überwiegend frisch verzehrt wird, gehört er zu den Nahrungsmitteln, die nicht von der Industrie stark nachbehandelt und denaturiert werden können.
Deshalb passt er sehr gut in die heutige Zeit mit zunehmendem Ernährungsbewusstsein.
Denn die beste Wahl ist natürlich ein selbst angebauter Biosalat.
Schon im alten Ägypten und Griechenland, später auch im Römischen Reich wurde Salat als Gemüse angebaut.
In Mitteleuropa ist er seit dem 8. Jahrhundert eine geschätzte Kulturpflanze.
Hier nahm die Entwicklung zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert durch die Holländer und Franzosen an Fahrt auf.
Damals wurden neue Sorten und auch die ersten geschützten Anbauverfahren entwickelt.