Wichtig ist zudem, dass die Luft im Hühnerstall zwar trocken und frisch bleibt, es aber nicht durch alle Ritzen zieht.
Gerade im Winter ist etwas Dämmung für die meisten Haushühner wichtig.
Hühner sind Fluchttiere, die im Freien gern scharren, weiden und nach Nahrung suchen, doch immer mit einem Sprung in Sicherheit sein wollen.
Daher sind offene Wiesen wegen der am Tag zuschlagenden Greifvögel zu meiden.
Besser ist es, in regelmäßigen Abständen einige Sträucher oder Gehölze zu setzen, die bis unten abschließen.
Ein Baum mit langem Stamm ist als Schutz ungenügend. Perfekt sind jedoch Beerensträucher, da Hühner gern Beeren fressen.
Video: Hühner fressen Nacktschnecken (Englisch)
Hühner im Garten halten: Was beachten?
Vor allem die Hähne machen durch ihr stetiges Krähen Lärm und das schon am zeitigen Vormittag.
Leider fühlen sich Hühner mit Hahn viel wohler, da dieser auch eine Schutzfunktion einnimmt.
Die Nachbarn wären also vor der Anschaffung zu fragen, ob es sie stört. Es kann eine Beteiligung an den Eiern angeboten werden.
Wer einen großen Garten hat, kann den Hühnerstall gezielt in einer Ecke aufbauen und in dessen Nähe einige Bereiche für Deckung und zum Sandbaden einrichten.
Schon bleiben die Hühner die meiste Zeit dort, sogar ganz ohne Zaun.
Video: Hühnerhaltung im Garten | Vom Gartencoach
Hühner können zwar nicht fliegen, aber flattern. Vor allem leichte Zwerghühner flattern bis auf das Dach und können Zäune mit über 2 m Höhe überwinden.
Dann wäre es besser, mittig im Auslauf ein paar Stelzen zu setzen und ein Volierennetz darüber zu hängen.
Viel einfacher und auch günstiger wären Nichtflieger-Hühnerrassen.
Das sind zum einen Hühner wie die beliebten Seidenhühner, die generell flugunfähig sind. Zum anderen sind es schwere Hühnerrassen wie Brahma, welche eher hochhüpfen, aber nicht mehr hochflattern.
Cochin oder Orpington werden ebenfalls nur im jungen Alter noch vom Boden abheben.
Es gibt aber auch leichtere Rassen, die kaum fliegen wie:
Eine interessante Unterhaltung sind Bretter oder Steinplatten auf dem Boden.
Diese können gut verteilt im ganzen Garten liegen, besonders neben dem Gemüsegarten.
Einmal die Woche machen die Halter mit ihren Hühnern eine Runde durch den Garten und drehen die Bretter um.
Diese können direkt an der anderen Stelle liegen bleiben, die Hühner picken alles an Asseln, Würmern, Schnecken oder anderem Getier.
Sicherlich sind Asseln, Würmer und einige Insekten nützlich, die Hühner werden einen jedoch lieben.
Vorteile der Hühnerhaltung
Neben den Eigenschaften als Nutztier mit Eiern und Federn sind Hühner sehr interessante und auch gesellige Haustiere.
Viele Menschen haben eine zu kleine Wohnung, aber noch etwas Platz im Garten. Also kann hier ein altes Gartenhaus zum Hühnerstall umgebaut werden und die Kinder haben ihre Haustiere.
Zudem verwerten Hühner viele Abfälle aus Garten und Küche.
Der Vorteil gegenüber Laufenten wäre, dass Hühner sich auch ohne Wasserstelle sehr wohlfühlen.
Genau wie Laufenten werden Hühner Schnecken ohne Gift reduzieren und zugleich die Wiese düngen.
Hühnermist aus dem Stall ist außerdem ein perfekter Dünger für den Gemüsegarten.
Nachteile – Arbeit, Nachbarn, Tierseuchen
Hühner verursachen wie auch alle anderen Haustiere Arbeit und Kosten oder sie lärmen.
Es gibt die einen Nachbarn, die lauthals klagen und die anderen, die für ein paar Eier gern die Urlaubsvertretung übernehmen.
Überdies gibt es in Deutschland Auflagen, wonach Hühner immer der Tierseuchenkasse und dem Veterinäramt gemeldet werden müssen.
Nicht nur das, es besteht eine Impfpflicht gegen die Newcastle-Krankheit und bei einer Vogelgrippe wird in betroffenen Regionen die Stallpflicht verhängt.
Das alles gilt bereits ab einer einzigen Henne, wobei diese nicht allein, sondern immer mit anderen Hühnern zu halten ist.
Weil die Regelungen sich von Kommune zu Kommune unterscheiden und der Impfstoff alle drei Monate zu verabreichen ist, wäre der Kontakt zu einem Zuchtverein für Hühner zu suchen.
Diese informieren und geben Impfstoff gegen ein paar Euro ab, häufig auch für Nicht-Mitglieder.
Eine Mitgliedschaft lohnt sich vor allem, wenn bei der Hühnerhaltung Probleme auftauchen – wie Milbenbefall – und dann erfahrene Halter Tipps geben können.
Zumindest kommt mit den Hühnern wie mit jedem anderen Haustier auch eine Verpflichtung auf den Halter zu.
Sicherlich können die Hühner frei laufen und durch Wasser- und Futterspender ein paar Tage überbrücken.
Besser ist es jedoch, das Wasser täglich zu erneuern, die Tiere zu kontrollieren und bei Problemen direkt einzuschreiten.
Wer nicht täglich etwas Zeit hat, sich um die Tiere zu kümmern, sollte keine halten. Im Urlaub muss eine zuverlässige Vertretung gefunden werden.
Video: Laufenten Haltung
Hühner mieten?
Schnecken werden meist im Frühjahr oder Sommer zum Problem. Wer nicht auf sein Geld schauen muss, kann sich dann einige Hühner mieten.
Doch für alle anderen ist das ein richtiger Kostenfaktor, da die Vermieter auch den Stall, das Futter, die Information und die Zwischenkontrollen liefern.
Dann wäre es vielleicht einfacher, einen Hühnerstall aufzubauen und jedes Jahr im Frühjahr ein paar Bruderhähne für die Mast zu halten.
Diese kommen im Herbst in die Pfanne und fressen vorher viele Schnecken.
Es ist brutal, Hühner zu schlachten. Wer jedoch Legehennen möchte, hat immer auch Bruderhähne.
Diese freuen sich, wenn sie wenigstens einen Sommer lang über die Wiese laufen dürfen. Es gibt viele Halter, die sehr gern ihre Bruderhähne abgeben.
Hühner auf das Fressen von Schnecken abrichten?
Einige der genannten Hühnerrassen sind sehr groß und erreichen bis über 4 kg. So große Hühner fressen auch die großen Nacktschnecken.
Über Brahma wird berichtet, dass sie auch Mäuse oder Jungvögel fressen. Diese großen Hühner benötigen jedoch etwas mehr Platz und auch mehr Futter.
Denn heutige Hühner sind auf Leistung getrimmt und kommen mit etwas Grünfutter und ein paar Schnecken aus dem Garten nicht mehr aus.
Daher sind kleinere Hühnerrassen insgesamt handlicher. Diese fressen aber nicht immer auch die großen Nacktschnecken.
Nacktschnecken, die sich paaren.
Insbesondere Spanische Wegschnecken sind problematisch, da sie bei einem Angriff intensiv anfangen zu schleimen.
Indische Laufenten schnappen diese Schnecken deswegen, rennen zum Wasser, baden die Schnecken und schlucken sie anschließend.
Hühner zerhacken große Schnecken. Wenn diese dabei stark schleimen und beim Schlucken fast hängen bleiben, werden sie beim nächsten Mal vielleicht gemieden.
Dann wären wieder die größeren Hühnerrassen besser, weil diese damit weniger Probleme haben sollten.
Fazit
Hühner können eine Hilfe sein, um Schneckenplagen im Garten vorzubeugen.
Besonders im Herbst, Winter und Vorfrühling, kann man Hühner auf den Beten laufen lassen.
Dann werden sie Jungschnecken und Gelege aufspüren.
Zudem ist Hühnermist ein hervorragender Dünger für Gemüse und Blumenbeete.
Doch die Hühnerhaltung bedeutet auch Verantwortung und tägliche Arbeit für artgerechte Fütterung und Pflege der Tiere.
Damit die Hennen glücklich sind, sollte auch ein Hahn in der Gruppe sein. Doch dieser kann mit seinem Krähen die empfindlichen Nachbarn stören.
Daher sollte die Haltung unbedingt vorher in der Nachbarschaft besprochen werden.
